The Late Knight

Gamer warten vergeblich auf Batman

11.08.2008
Von pte pte
Zum ersten Mal in der Geschichte der Batman-Verfilmungen muss der Kino-Superheld ohne ein entsprechendes Videospiel Übeltäter jagen.

Obwohl "The Dark Knight", so der Titel des neuesten Batman-Teils, seit seinem US-Start am 18. Juli laut Bericht des Filmblatts "Hollywood Reporter" bereits mehr als 400 Millionen Dollar eingespielt hat und die Batman-Fangemeinde dementsprechend groß einzuschätzen ist, wartet die Gamer-Community bislang vergebens auf eine offizielle Umsetzung für PC oder Spielkonsole. Wie "CNN" berichtet, gibt es derzeit heftige Spekulationen darüber, warum das verantwortliche Filmstudio Warner Bros. es bisher noch nicht geschafft hat, den Film-Franchise auch auf den potenziell vielversprechenden Videospielmarkt zu portieren. "Wäre das Spiel zeitgleich mit dem Kinofilm gestartet, hätte es sich in der Zwischenzeit locker vier Millionen Mal verkauft und 100 Millionen Dollar an zusätzlichen Umsätzen eingebracht", schätzen Analysten.

Details zu den Hintergründen für die fehlende interaktive Umsetzung von "The Dark Knight" sind bisher so gut wie keine an die Öffentlichkeit gedrungen. Sprecher der zuständigen Entertainment-Abteilung von Warner Bros. haben laut CNN-Bericht bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt jede offizielle Stellungnahme verweigert. Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache wollen Spekulationen zu den Gründen einer anstehenden Spielveröffentlichung nicht abreißen. So wird etwa aus Insiderkreisen vermeldet, dass es sich dabei im Grunde nur um ein Problem mit nicht-eingehaltenen Deadlines handle. Aber auch Gerüchte, die den mysteriösen Tod des Joker-Darstellers Heath Ledger, qualitative Bedenken und schwache Verkaufsprognosen als mögliche Ursachen sehen, werden zunehmend lauter.

Dass die Gamer-Community immer noch auf eine "The Dark Knight"-Spielumsetzung warten muss, sei umso unverständlicher, da bereits von mehreren Quellen durchgesickert war, dass sich der Titel schon seit einiger Zeit in Produktion befinde, schreibt CNN. So ließ etwa ein anonym bleibender Mitarbeiter des Spielepublishers Electronic Arts (EA) wissen, dass das zu EA gehörende Entwicklerstudio Pandemic Studios bereits vor dem Zeitpunkt des Kinostarts des neuen Batman-Streifens mit der Arbeit an einem entsprechenden Spieltitel beschäftigt gewesen sei. Weiter Hintergründe dürften aber "aus Gründen der internen Sicherheitspolitik der Firma" nicht preisgegeben werden.

"Es ist in der Videospielbranche inzwischen durchaus üblich, dass Videospielumsetzungen fast zeitgleich zu den Kinofilmen auf den Markt kommen", erklärt Kerstin Müller, PR-Managerin bei Electronic Arts Deutschland, auf Anfrage von pressetext. Eine offizielle Umsetzung von "The Dark Knight" habe EA aber bislang noch nicht angekündigt. "Videospielumsetzungen sind natürlich besonders für Fans des Films oder der Filmreihe anziehend. Erst durch das Spiel können sie ihre Lieblingscharaktere und Szenen aus dem Film interaktiv und virtuell erfahren, und zwar so oft sie wollen und jedes Mal auf eine neue Art und Weise", betont Müller und verweist dabei auf die Harry-Potter-Reihe, die von dem englischen EA-Studio Bright Light zeitgleich zu den Kinostarts der Filme auch in Spielform umgesetzt wird. (pte)