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Gameboy beschert Nintendo Quartalsgewinn

06.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der japanische Spielehersteller Nintendo hat nach einem Gewinn im ersten Geschäftsquartal 2003/2004 seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Das in Kyoto ansässige Unternehmen erzielte in den Monaten April, Mai und Juni einen Nettoprofit von 11,5 Milliarden Yen (rund 84 Millionen Euro) bei 83,8 Milliarden Yen (etwa 615 Millionen Euro) Umsatz. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben noch einen Verlust eingefahren. Vergleichszahlen nannte Nintendo jedoch nicht, da es bislang nur Halbjahresberichte herausgab. Der Anbieter von Videospielen und -konsolen erklärte lediglich, die Einnahmen seien gegenüber dem Vorjahresquartal um fünf Prozent gestiegen. Dabei hätten positive Währungseffekte durch den starken Euro dem Unternehmen Zusatzeinnahmen von 7,6 Milliarden Yen (knapp 56 Millionen Euro) beschert.

Verantwortlich für den guten Start war der gute Spieleverkauf und insbesondere die starke Nachfrage nach der neuen Handheld-Konsole "Gameboy Advanced", teilte das Unternehmen mit. Nintendo ist weltweiter Marktführer im Bereich tragbare Konsolen und konnte im ersten Geschäftsquartal 3,24 Millionen der Spielemaschinen verkaufen. Gefahr droht allerdings von Sonys "Playstation Portable", das dem aktuellen Gameboy zumindest auf dem Papier technisch überlegen ist. Die Company geht weiterhin davon aus, bis Ende des Geschäftsjahres 20 Millionen Gameboys abzusetzen.

Die stationäre Spielekonsole Gamecube enttäuschte dagegen im Berichtszeitraum. So wanderten zwischen April und Juni lediglich 80.000 Geräte weltweit über die Ladentische. Der Gamecube hinkte damit Sonys Playstation und (sogar) der X-Box von Microsoft stark hinterher. Um die bis Ende des Geschäftsjahres angepeilten sechs Millionen Heimkonsolen zu erreichen, will Nintendo nun Marketing und Spieleangebot nach der typischen Gameboy-Kundschaft, Jugendliche zwischen fünf bis zwölf Jahren, ausrichten. (mb)