OnLive, so der Name des Dienstes, versteht sich als digitale Distributionsplattform, über die Publisher wie Electronic Arts, Take Two, Ubisoft oder Atari ihre Spieleproduktionen direkt auf den heimischen Computer verschicken können. Mithilfe eines speziellen Adapters ist es zudem möglich, die "on demand" zur Verfügung gestellten Titel auf den TV-Bildschirm zu übertragen. Anstatt einen langwierigen Download auf sich zu nehmen, setzt OnLive auf ein Highend-Serversystem, das die notwendigen Daten auf den heimischen Rechner der Nutzer streamt. Durch die eingesetzte Technologie sollen die Spiele dabei auf jedem Intel-basierten Mac oder PC mit Windows XP oder Vista "in höchster Qualität" nutzbar sein, versprechen die Betreiber.
"Die OnLive-Technologie wird das Streaming von Computerspielen in einer Art und Weise ermöglichen, bei der eine hohe Qualität unabhängig von der jeweiligen Leistung des User-Rechners garantiert werden kann", erklärt Steve Perlman, Mitgründer des neuen Game-Services, laut "Cnet" im Rahmen einer ersten Präsentation des Dienstes auf der GDC. Um dieses Versprechen halten zu können, setze man auf die Kombination aus einer Reihe von gerade erst patentierten Datenkompressionsverfahren und einem Highend-Server-System, das die komplette benötigte Hardware-Infrastruktur wie Grafikkarte, Prozessor und Arbeitsspeicher zur Verfügung stellt. Wer den Spiele-Dienst testen will, muss lediglich ein Plug-in in der Größe von einem Megabyte herunterladen und installieren. "Solange die Internetverbindung eine gewisse Mindestgeschwindigkeit unterstützt, spielt das System seine Vorteile voll aus. User werden die gestreamten Games via OnLive ohne irgendwelche Verzögerungen spielen können", betont Perlman.
Laut Betreiber ist für eine qualitätsverlustfreie Nutzung in Standardauflösung eine Internet-Verbindung mit mindestens 1,5 Megabit pro Sekunde (Mbps) erforderlich. Für ein Spielvergnügen in HD-Qualität empfiehlt der OnLive-Gründer aber mindestens eine Verbindung mit fünf Mbps. Ein weiterer Vorteil des OnLive-Distributionssystems ist die Tatsache, dass keinerlei Upgrades der technischen Komponenten erforderlich sind. "Wir bieten unseren Kunden einen sehr zukunftssicheren Service an. Spiele, die über das OnLive-System erworben werden, können auch noch Jahre später ohne Probleme genutzt werden. Wir werden hierfür die Leistung unsere Server-Infrastruktur kontinuierlich anpassen und erweitern", erläutert Perlman.
Die Betreiber des Services, dessen Entwicklung an die sieben Jahre gedauert haben soll, haben bislang noch keine konkreten Informationen über das Geschäftsmodell bekannt gegeben, auf dem OnLive basieren soll. Experten gehen aber davon aus, dass der Game-Service über ein monatliches Abonnementmodell finanziert werden könnte. Der Dienst befindet sich zurzeit noch in einer geschlossenen Beta-Testphase und soll erst im Winter 2009 offiziell starten. Wenn das Streaming-Angebot hält, was es verspricht, müssten sich die bisherigen Platzhirsche am Konsolen-Markt wie Microsoft, Sony und Nintendo warm anziehen, heißt es aus Insiderkreisen. (pte)