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Gallmann und Schily vereinbaren engere Kooperation

10.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsofts Deutschlandchef Jürgen Gallmann und Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) haben heute eine engere Kooperation zwischen Softwarekonzern und Ministerium vereinbart. Eine Absichtserklärung wurde heute unterzeichnet, ein offizieller Kooperationsvertrag soll demnächst folgen. Erklärtes Ziel der Partnerschaft ist einer Unternehmensmitteilung zufolge, die "Sicherheit, Interoperabilität und Offenheit von IT-Systemen in der öffentlichen Verwaltung der Bundesrepublik Deutschland zu verbessern".

Gleichzeitig schlossen das BMI und Microsoft neue Rahmenverträge ab, die es Bund, Ländern und Gemeinden ermöglichen, zu flexiblen Konditionen besonders günstig Microsoft-Lizenzen zu erwerben. Schily erklärte dazu: "Unsere Strategie verbindet die Welt der großen kommerziellen Hersteller mit der Welt der Open-Source-Produkte. Die Verträge geben allen Behörden die Chance, Microsoft-Produkte kostengünstig einzusetzen, ohne verpflichtet zu sein, ausschließlich Microsoft-Produkte zu verwenden." Gallmann ergänzte, man setze auch innerhalb des Unternehmens Microsoft weltweit einen Standard für den Umgang mit dem öffentlichen Sektor.

Kommentar: Dass sich Microsoft gerade bei der von ökonomischen Krisen vergleichsweise unabhängigen und kaufkräftigen öffentlichen Hand besonders stark engagiert, ist kein Wunder - speziell in diesem Bereich gab es zuletzt verstärkt Bestrebungen, statt proprietärer Software von Microsoft und anderen ISVs quelloffene Software wie Linux zu verwenden. Erfreulich ist aber allemal, dass sich der Softwareriese neuerdings Offenheit und Sicherheit auf die Fahnen schreibt - auch wenn vor allem letzteres angesichts der ellenlangen Liste von Security Bulletins und Software-Patches der vergangenen Monate nur bedingt überzeugen kann. (tc)