Auf ihrer Entwicklerkonferenz, die am 11. und 12. Februar in Monterey, Kalifornien stattfand, haben die Träger der Future-I/O-Initiative Compaq, HP, IBM und Adaptec die kommende Technologie vorgestellt. 3Com ist zudem als fünfter von maximal neun Mitgliedern zu dem Future-I/O-Lenkungsausschuß hinzugekommen. Rund 60 interessierte Firmen sind auf der Veranstaltung der Initiative beigetreten.

Das neue Bussystem soll nach den Vorstellungen der Protagonisten ab dem Jahr 2001 den PCI-Bus in Server-Systemen ersetzen. FutureI/O wird in der ersten Version eine Bandbreite von 2 GB/s (1 GB/sin jede Richtung, vollduplex) mit einer Switching-Architektur bieten und Rückwärtskompatibilität zu PCI und dem Übergangsstandard PCI-X beinhalten. Die Roadmap umfaßt bereits zukünftige Erweiterungen mit doppelter und vierfacher Bandbreite, allerdings noch ohne Erscheinungsdatum. Damit zeigt das System signifikante Vorteile gegenüber Intels Next Generation I/O (NGIO), das zwar bereits im Jahr 2000 verfügbar sein soll, jedoch keine Rückwärtskompatibilität zu PCI bietet und nur mit 156 bis 312 MB/s operiert. "Intel nimmt bei seiner Technologieentscheidung für das zukünftige Bussystem zuwenig Rücksicht auf die Belange der großen Serverhersteller", wirft IDC-Analyst Amir Ahari dem Chipgiganten vor.

Compaq, HP und Intel suchen nun nach einer Lösung, um sich dochnoch auf einen gemeinsamen Standard zu einigen. Angeblich finden Gespräche zwischen den CEOs der Unternehmen statt, um es nicht zu einem Technologie-Split wie seinerzeit mit Microchannel und Eisa kommen zu lassen.

Karl Walker, Direktor der Entwicklungsabteilung bei Compaq hofft, daß Intel sich letztendlich zur Unterstützung von Future I/O überreden läßt. "Wenn alle zusammen einen großen Kuchen backen, werden die Stücke für jeden größer."