„Die Spieler agieren über Whatsapp, auf Facebook und anderen Plattformen. Klar machen sie sich Gedanken, wo die Informationen dann landen.“
CW: Ist der Datenschutz bei den Spielern ein Thema? Bei persönlichen Fitnessdaten etwa handelt es sich um sensible Informationen, die bei Transfer- oder Gehaltsverhandlungen eine wichtige Rolle spielen können.
Bierhoff: Die Spieler agieren über Whatsapp, auf Facebook und anderen Plattformen. Klar machen sie sich Gedanken, wo die Informationen dann landen, aber eher in dem Sinne, ob der Empfänger einer Nachricht diese dann weiterleitet und wer das dann noch lesen könnte. Aber das ist eine Thematik, um die sich in erster Linie SAP kümmert. Bei dem Communication-Tool wussten wir, dass SAP sehr vorsichtig agiert. Das ist abgesichert. Da habe ich nicht das Gefühl, dass sich die Spieler Sorgen machen. Das ist ja ein geschlossenes System und kein öffentlicher Chat-Room.
- Wie beliebt sind unsere Nationalspieler bei Facebook?
Wir starten mit der offiziellen Seite der Nationalmannschaft "Wir alle zusammen". Diese kommt immerhin auf mehr als 2,5 Millionen Likes - eine Zahl, die sich so mancher einzelne Spieler in seinen kühnsten Social-Media-Träumen nicht ausmalen kann. Andere hingegen toppen sie ganz locker - seien Sie gespannt...<br /><br /> <em>Stichtag für alle Profilbilder und Zahlen ist der 8. Mai 2014 (15 Uhr) - der Tag, an dem der DFB seinen vorläufigen WM-Kader veröffentlicht hat.</em> - Was macht eigentlich Jogi?
Beginnen wollen wir aber mit dem Trainer Joachim Löw, dem Bundes-Jogi aus dem Schwarzwald. Der hat zwar keine eigene Seite, die er selbst erstellt hat und pflegt, seine Fans kümmert das jedoch wenig und so hat er immerhin auch mit Nichtpräsenz schon rund 40.000 Likes eingesammelt. - Und Hansi?
Bei Co-Trainer Hans-Dieter Flick liegt die Sache ähnlich, zumindest was die Nichtpräsenz bei Facebook angeht. Im Gegensatz zu seinem Noch-Chef (nach der WM wechselt Flick ja die Seite und wird Sportdirektor beim DFB) kommt Jogis Assistent auf der Popularitätsskala hingegen nicht vom Fleck: Likes im dreistelligen Bereich erreicht im Web jedes x-beliebige Katzenbaby binnen Sekundenbruchteilen. - Der Dritte im Bunde...
... ist Nationalmannschafts-Manager und Ex-Stürmer Oliver Bierhoff. Auch er hat keine eigene Seite, aber genau wie Löw Fans im zumindest fünfstelligen Bereich (rund 15.000). - DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke
Köpke ist das einzige bekannte Gesicht aus dem Stab der Nationalelf, der eine eigene Facebook-Seite pflegt, auch wenn diese nicht als "offiziell" autorisiert ist. 5606 Likes sind gar nicht einmal so schlecht.<br /><br /> Nun kommen wir aber endlich zum interessanten Teil - den Spielern... - Kevin Großkreutz
Abwehr, Borussia Dortmund, 8185 Likes - Matthias Ginter
Mittelfeld, SC Freiburg, 11.456 Likes - Lars Bender
Mittelfeld, Bayer Leverkusen, 13.275 Likes (hat keine offizielle eigene Page!) - Shkodran Mustafi
Abwehr, Sampdoria Genua, 16.031 Likes - Leon Goretzka
Mittelfeld, FC Schalke 04, 17.005 Likes (hat keine offizielle eigene Page!) - Miroslav Klose
Sturm, Lazio Rom, 21268 Likes (hat keine offizielle eigene Page!). <br /><br />Miro Klose möchte bei der WM den Torrekord von Ronaldo brechen - bei nur einem noch fehlenden Treffer stehen die Chancen gut. Eine eigene Facebook-Seite hat der Stürmer aber nicht. Der "Welt am Sonntag" sagte der Italien-Legionär einmal: "Mit diesen sozialen Netzwerken kenne ich mich überhaupt nichts aus. Ich habe weder einen Account bei Twitter noch bei Facebook. Und auch nicht bei diesem... Instagram." Solange er weiter Tore schießt, macht das auch überhaupt nichts. - André Hahn
Mittelfeld, FC Augsburg, 30.852 Likes - Erik Durm
Abwehr, Borussia Dortmund, 33.033 Likes - Ron-Robert Zieler
Tor, Hannover 96, 33.226 Likes - Kevin Volland
Sturm, TSG Hoffenheim, 49.887 Likes<br /><br />Da Ältestenratsvorsitzender Miroslav Klose sich nicht für Facebook interessiert, Haarmodel Mario Gomez nicht für den WM-Kader nominiert wurde und Löw nur zwei Stürmer mit nach Brasilien nimmt, ist Volland mit Likes im fünfstelligen Bereich tatsächlich der beliebteste DFB-Stürmer. - Marcell Jansen
Abwehr, Hamburger SV, 96.357 Likes - Roman Weidenfeller
Tor, Borussia Dortmund, 110.000 Likes - Max Meyer
Mittelfeld, FC Schalke 04, 156.572 Likes - Benedikt Höwedes
Abwehr, FC Schalke 04, 214.758 Likes - Marcel Schmelzer
Abwehr, Borussia Dortmund, 519.032 Likes - Julian Draxler
Mittelfeld, FC Schalke 04, 644.709 Likes - Jérôme Boateng
Abwehr, FC Bayern München, 1 Mio. Likes - Mats Hummels
Abwehr, Borussia Dortmund, 1,3 Mio. Likes - Per Mertesacker
Abwehr, Arsenal London, 1,5 Mio. Likes - Toni Kroos
Mittelfeld, FC Bayern München, 2 Mio. Likes - André Schürrle
Mittelfeld, FC Chelsea London, 2 Mio. Likes - Philipp Lahm
Abwehr, FC Bayern München, 2,6 Mio. Likes<br /><br />Mit weitem Abstand ist der DFB-Kapitän der beliebteste Abwehrspieler. - Manuel Neuer
Tor, FC Bayern München, 3 Mio. Likes<br /><br />Neuer, der seinen Vertrag beim FC Bayern kürzlich bis 2019 verlängert hat, ist erwartungsgemäß der Torhüter mit den meisten Facebook-Likes. - Thomas Müller
Mittelfeld, FC Bayern München, 3,1 Mio. Likes - Bastian Schweinsteiger
Mittelfeld, FC Bayern München, 3,4 Mio. Likes - Sami Khedira
Mittelfeld, Real Madrid, 3,9 Mio. Likes<br /><br />Wer im europäischen Ausland spielt, sammelt naturgemäß auch mehr internationale Fans ein. Das gilt auch für... - Lukas Podolski
Mittelfeld, Arsenal London, 4,1 Mio. Likes - Mario Götze
Mittelfeld, FC Bayern München, 5,2 Mio. Likes<br /><br /> Das deutsche Jahrhunderttalent eröffnet die Top Drei. Dass besonders die offensiven Mittelfeldspieler für Spektakel auf dem Feld sorgen, zeigt sich auch im Facebook-Ranking von... - Marco Reus
Mittelfeld, Borussia Dortmund, 5,8 Mio. Likes<br /><br />Reus' fast sechs Millionen Fans werden nur noch getoppt von... - Mesut Özil
Mittelfeld, Arsenal London, 18 Mio. Likes<br /><br />Mit weitem Abstand führt der Spielmacher des DFB-Teams das Facebook-Ranking an. Die vier bisherigen "großen" Vereine von Özil tun ihr Übriges dazu: FC Schalke 04, Werder Bremen, Real Madrid, Arsenal London - wer viel rumkommt, hat überall Fans. Und mit einem WM-Titel in Brasilien könnten noch einige dazukommen...
CW: Wie kamen denn DFB und SAP zusammen?
Bierhoff: Wir haben seit Jahren eine enge Partnerschaft mit SAP. Das begann mit dem Thema Ticketing. Wir hatten vor einiger Zeit den Bedarf, die Technik umzugestalten. SAP hat sich da als Partner angeboten. Dann haben wir gesehen, dass SAP darüber hinaus noch wesentlich mehr Themen zu bieten hat, und wir haben im Lauf der Zeit unsere Infrastruktur umgestellt, von der Verwaltung bis hin zum CRM.
CW: Was sind Ihre weiteren Pläne?
Bierhoff: Weltmeister werden.
CW: Und SAP hilft Ihnen dabei?
Bierhoff: Kurzfristig mussten wir für die Spieler unser Communication-Tool zur WM finalisieren. Darüber hinaus wollen wir nun eine richtige Datenbank aufbauen - übergreifend über die Nationalmannschaft hinaus auch auf den Jugendbereich. Damit wir auch von den Jugend-Nationalspielern alle Informationen bekommen, um im Training entsprechend agieren zu können. Ein Beispiel: Wenn der Torwart aus seinem Kasten kommt, um den Winkel gegen einen Stürmer zu verkürzen, dann bekommt er per Sensorik Impulse, in welche Richtung er sich bewegen muss, um die optimale Position einzunehmen - das hat dann einen Trainingseffekt.
Hier müssen wir aber verschiedenste Faktoren im Blick behalten, wie zum Beispiel die Sensortechnik selbst. Wir arbeiten auch mit anderen Partnern zusammen, etwa Adidas, die aber eigene Systeme bauen. Das ist nicht immer ganz einfach. Aber wir arbeiten daran.
CW: Und auf lange Sicht?
Bierhoff: Mein Traum ist es, dass wir irgendwann in unserem Leistungszentrum einen vernetzten Platz haben, über alle Trainingseinheiten Daten für alle Spieler erhalten und dazu ein kleines Labor unterhalten, wo wir eigene Dinge weiterentwickeln können.