Zwölf HD- und 18 SD-Signale

Fußball-EM: Highspeed-Netz für Fans weltweit

05.05.2008
Von pte pte
Für die reibungslose Übertragung und Berichterstattung der Fußball-EM wurde ein hochgerüstetes Highspeed-Netz aufgebaut.

Die Infrastruktur für die Fußball-EM vom 7. bis 29. Juni ist darauf ausgelegt, dass gleichzeitig zwölf HD-Signale sowie 18 TV-Signale in Standardauflösung übertragen werden können. Insgesamt geht man bei der Telekom Austria, die das offizielle Transportnetz aufgebaut hat, davon aus, dass im Rahmen des Fußball-Events eine Gesamtdatenmenge von zwei Petabyte (2.000 Terabyte) übertragen wird. "Das entspricht etwa der dreifachen Datenmenge, die bei der Digitalisierung der Bücher der österreichischen Nationalbibliothek anfallen würde", sagt Hannes Ametsreiter, Vorstand Marketing und Customer Service bei Telekom Austria, gegenüber pressetext.

Der österreichweite Glasfaser-Backbone bildet das erforderliche Transportnetz und verfügt über eine Kapazität von 90 Gigabit pro Sekunde. "Damit könnte eine DVD mit rund zwei Stunden Spieldauer in nur einer halben Sekunde übertragen werden", so Ametsreiter. "Wien beherbergt mit dem größten der acht bei der EURO bespielten Stadien nicht nur die Arena für das Endspiel, sondern mit dem International Broadcast Center auch jenes Multimedia-Nervenzentrum, in dem alle Fernsehbilder aus den acht Stadien für die Übertragung in die ganze Welt aufbereitet werden", führt Rudolf Fischer, Generaldirektor von Telekom Austria aus. "Darüber hinaus bindet die Telekom weitere strategische Standorte an ihren Glasfaser-Backbone an."

In Zahlen ausgedrückt bieten die Einrichtungen Platz für über 1.000 Medienvertreter, die von den österreichischen Spielstätten berichten. Landesweit stehen über 1.200 Anschlüsse an das Telefonnetz sowie über 6.700 Zugänge an das Internet via Kabel bzw. Funk zur Verfügung. Eine enge Kooperation besteht laut Ametsreiter auch mit der Swisscom, um die Bilder aus den Schweizer Stadien in das International Broadcast Center zu bringen. Die Swisscom ist in der Schweiz für die kommunikationstechnische Infrastruktur verantwortlich und steht im Bereich der Infrastruktur dem österreichischen Partner um nichts nach. 13 Kilometer Glasfaserkabel und 100 Kilometer Kupferkabel wurden verlegt, um den insgesamt erwarteten 7.000 Journalisten eine optimale Arbeitsumgebung und dem Millionenpublikum vor den TV-Geräten das Geschehen auf dem Rasen live bieten zu können.

Die Investitionen zur EURO würden nach dem Fußball-Event der österreichischen Wirtschaft und den Telekom-Kunden zugute kommen. "Die Infrastruktur ist nun gelegt und kann schließlich für andere Zwecke genutzt werden", meint Ametsreiter. Die Investitionen bleiben Österreich somit erhalten und würden die Qualität des Standorts mit einer starken Infrastruktur sichern, so der Telekom-Vorstand. Für die High-Speed-Infrastruktur wird es vielfältige Nachnutzungsszenarien geben, die von der Verteilung für digitales Fernsehen über modernen E-Commerce, E-Security und E-Learning Lösungen bis hin zu Entertainment und verschiedensten Web-2.0-Applikationen reichen würden. Konkrete Angaben zur Höhe der Investitionssummen will Ametsreiter jedoch nicht machen. Es sei zudem schwer, die Finanzaufwendungen für die EURO detailliert auszurechnen. Die Investitionen in das Netz waren ohnehin geplant und seien nun einfach vorgezogen worden, erläutert Ametsreiter. "Die UEFA hat in jedem Fall hohe Ansprüche." (pte)