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Fusionierte Firmen stolpern über IT-Integration

04.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Neben den viel zitierten kulturellen Unterschieden ist auch die Informationstechnologie ist ein häufiger Grund für das Scheitern von Firmenzusammenschlüssen. "In 58 Prozent der fusionierten Firmen gibt es Probleme mit der IT - sie kann die Gesamtintegration massiv behindern", erklärt Johannes Gerds, Senior Manager von Accenture in der aktuellen Ausgabe der CW-Schwesterpublikation "CIO". Die Beratungsgesellschaft untersuchte die Post-Merger-Strategien von 120 Fusionspartnern und kam zu dem Ergebnis, dass die IT-Barrieren von der Mehrheit der Unternehmen vollkommen unterschätzt werden. Insbesondere die Anfangsphase nach der Fusion erweist sich oftmals als großes Problem. So beschreibt Dirk Ventur, gerade ausgestiegener CIO von Degussa, die Lösungsfindung eines E-Mail-Systems, das für die zusammengeführten Unternehmen

Degussa-Hüls und SKW Trostberg praktikabel sein soll, mit den Worten, es handele sich "fast um einen Glaubenskrieg".

Eine weitere Schwierigkeit in Merger-Situationen liegt im mangelnden Kommunikationsfluss. "Für die Konzernspitze ist die IT-Integration zumeist abgeschlossen, sobald die Systementscheidung steht. Danach liegt der Vorstandsfokus woanders, und die IT muss selbst sehen, wie es weitergeht", urteilt Accenture-Berater Gerds.