Smart Home

Funk-Steckdosen: Geräte im Haus intelligent schalten

18.03.2017
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Kaufberatung: Empfehlenswerte Funksteckdosen

Wir stellen Ihnen nun einige schaltbare Zwischenstecker beziehungsweise Funksteckdosen oder intelligente Steckdosen vor. In unserer Auswahl sollte jeder Nutzer fündig werden.

Fritz Dect 200 von AVM
Fritz Dect 200 von AVM

AVM: Fritz Dect 200 und 210

Sowohl die Fritz Dect 200 als auch die Fritz Dect 210 werden über DECT ULE mit einer Fritzbox verbunden. Ohne Fritzbox in der Wohnung können Sie diese beiden Zwischenstecker nicht verwenden. Das ist aber in vielen Fällen kein Nachteil, sondern ein Vorteil: Denn wer eine Fritzbox besitzt, kann damit die Vorteile von Funksteckdosen nutzen, ohne dass er dafür noch eigens eine Basisstation für das Smart Home anschaffen muss. Sie sparen bei der Kombination aus Fritzbox und Fritz Dect 200/210 also nicht nur die Anschaffungskosten für die Basisstation, sondern auch im Betrieb die durch eine Basisstation verursachten zusätzlichen Stromkosten. Zudem besitzt Ihr Smart-Home-System damit eine potenzielle Fehlerquelle weniger, weil ein Gerät, eben die Basisstation, entfällt.

AVM Fritz Dect 210
AVM Fritz Dect 210
Foto: AVM

Sie können die an Fritz Dect 200 und 210 angeschlossenen Geräte nach einem vorgegebenen Zeitmuster, nach diversen Kalendern und auch jederzeit von Hand schalten. Das klappt nicht nur über das Web-Frontend der Fritzbox, sondern auch bestens von außerhalb Ihres Hauses - dank Fernzugriff über die MyFritz-App. Außerdem können Sie beide Zwischenstecker von einem Fritzfon ein- und ausschalten.

Zusätzlich dienen beide Funksteckdosen auch als Thermometer, dessen Werte Sie ebenfalls via Web-Frontend, MyFritz-App und Fritzfon ablesen können. Fritz Dect 200 und 210 messen zudem den Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte.

Kleines Extra: Hersteller AVM verbaut auch ein Mikrofon in beiden Zwischensteckern. Das dient derzeit nur dazu, die beiden Funksteckdosen auch über Geräusche zu steuern. Doch vielleicht legt AVM ja bald weitere Nutzungsmöglichkeiten nach?

Der Unterschied zwischen Fritz Dect 200 und 210: Letztere ist outdoorfähig, spritzwassergeschützt, ermöglicht eine höhere Leistungsaufnahme und kommt mit mehr Ampere zurecht.

Übrigens: Auch die Powerline-Steckdose Fritz Powerline 546E kann eingesteckte Geräte schalten. Sie unterscheidet sich von Fritz Dect 200 und 210 aber dadurch, dass sie die Daten nicht via DECT ULE, sondern über WLAN überträgt.

AVM-Geräte unterstützen derzeit weder Apple Homekit noch Amazon Alexa.

Elgato Eve Energy
Elgato Eve Energy
Foto: Elgato

Elgato

Das Münchner Unternehmen Elgato bietet mit Eve Energy für knapp 50 Euro einen Zwischenstecker an, der zu Apple Homekit kompatibel ist. Mit Eve Energy schalten Sie die angeschlossenen Geräte ein und aus und messen deren Stromverbrauch. Dank der Homekit-Integration können Sie die intelligente Steckdose sogar mit Siri steuern. Der Datenaustausch zwischen dem Zwischenstecker und dem iPhone oder iPad erfolgt via Bluetooth Smart. Ein Thermometer verbaut Elgato aber nicht.

Mechanische Tasten befinden sich keine am Zwischenstecker, die Bedienung erfolgt ausschließlich über das iOS-Gerät - über die App oder via Siri. Die maximale Schaltleistung beträgt 11 Ampere und 2500 Watt.

Gut: Dank iPhone erkennt Eve Energy, wenn Sie die Wohnung betreten und kann abhängig davon schalten.

Fernzugriff ist ebenfalls möglich. Dazu benötigen Sie entweder ein Apple TV oder ein iPad als Homekit-Basisstation, die über die iCloud die Verbindung zu Ihrem iPhone hält. Wenn Sie dann von unterwegs die intelligente Steckdose ein- oder ausschalten oder den Stromverbrauch des angeschlossenen Gerätes überprüfen wollen, dann machen Sie das über die App auf Ihrem iPhone. Diese verbindet sich mit der iCloud, von dort gehen die Daten zum iPad oder Apple TV in Ihrer Wohnung und von dort zur Eve Energy.

HomeMatic Funk-Schaltaktor 1-fach
HomeMatic Funk-Schaltaktor 1-fach
Foto: ELV

Homematic

Homematic von der eQ-3 AG (die zu dem bekannten Elektronik-Fachhändler ELV gehört) bietet ebenfalls intelligente Steckdosen an, wie den Homematic Funk-Schaltaktor 1-fach für rund 40 Euro . Der Zwischenstecker misst auch den Energieverbrauch der angeschlossenen Geräte.

Den Zwischenstecker allein kann man ohne die Homematic Zentrale CCU2 betreiben. Dann schalten Sie ihn mit Hilfe anderer Homematic-Komponenten wie zum Beispiel einer Fernbedienung. Gerade das will man in einem Smart Home aber vermeiden. Dann wird es aber teuer: Denn eine Steuerung per App ist nur mit der CCU2 oder einer vergleichbaren Zentrale wie zum Beispiel Mediola möglich, gleiches gilt auch für den Fernzugriff.

Um diesen Zwischenstecker also wirklich intelligent nutzen zu können, benötigen Sie in der Regel doch die Basisstation Homematic Zentrale CCU2. Für diese müssen Sie aber noch mal 100 Euro extra berappen. Für eine reine Steckdosen-Lösung ist das ganz schön teuer.

Ein Thermometer ist in dem Zwischenstecker von Homematic nicht verbaut. Das Smart-Home-System Homematic IP können Sie übrigens ab sofort auch über Amazon Alexa bedienen. Damit gehorchen die Zwischenstecker von Homematic aufs Wort.

D-Link Mydlink Home Smart Plug DSP-W215
D-Link Mydlink Home Smart Plug DSP-W215
Foto: D-Link

D-Link Mydlink Home Smart Plug DSP-W215

Auch D-Link hat eine intelligente Steckdose im Angebot: die Mydlink Home Smart Plug DSP-W215 für rund 35 Euro. Die steuerbare Steckdose benötigt zwingend eine Verbindung ins heimische WLAN; Sie schalten die Steckdose vom Smartphone aus über die WLAN-Verbindung. Die Steuerung erfolgt dann über die Mydlink-Home-App (kostenfrei) - egal, ob zu Hause oder von unterwegs aus. Der Zwischenstecker ist ebenfalls kompatibel zu Amazon Echo/Alexa.

Für die App benötigen Sie ein mydlink-Konto, weil die Verbindung zwischen dem Smart-Home-Gerät und dem Smartphone oder Tablet über die Cloud läuft. Unabhängig davon, ob Sie sich zu Hause oder unterwegs befinden.

Für den Smart Plug benötigen Sie keinen Smart Home Hub von D-Link, weil der Smart Plug WLAN-basiert ist. Der Zwischenstecker wird nur mit einem beliebigen WLAN Router und der mydlink Home App und einem Smartphone oder Tablet verbunden.

Mit rund 35 Euro ist die DSP-W215 relativ preiswert, zumal Sie dafür keine zusätzliche Basisstation benötigen. Geräte mit maximal 16 Ampere Strombedarf lassen sich damit schalten. Die Mydlink Home Smart Plug DSP-W215 misst ebenfalls den Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte. Ein Thermometer ist nicht verbaut.

TP-Link HS-110 Smart Home WLAN-Steckdose
TP-Link HS-110 Smart Home WLAN-Steckdose
Foto: TP-Link

Hinweis: Der mydlink Home Connected Hub wird immer dann benötigt, sobald Z-Wave Komponenten (also die Smart Home Geräte von D-Link, die keine eigene Stromversorgung haben, sondern mit Batterie betrieben werden) mit im Spiel sind.

TP-Link HS110 WLAN-Steckdose

Die TP-Link HS110 für knapp 40 Euro hängen Sie via WLAN in Ihr Heimnetzwerk ein. Auf dem iPhone oder Android-Smartphone installieren Sie dann noch die Kasa-App, über die Sie den Zwischenstecker bedienen. Sie können Zeitpläne für die Schaltzeiten einrichten und den Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte messen. Eine Basisstation ist nicht erforderlich, Sie können den Zwischenstecker aber auch über Amazon Echo steuern. Fernzugriff ist ebenfalls möglich.

Bosch Smart-Home-Zwischenstecker mit App-Funktion

Um diesen Zwischenstecker von Bosch für fast 60 Euro nutzen zu können , benötigen Sie noch den Controller, der separat 229 Euro kostet. Der Zwischenstecker schaltet Geräte mit bis zu 3.680 Watt Leistungsaufnahme und misst deren Energieverbrauch.

Fibaro Wallplug Z-Wave Zwischenstecker
Fibaro Wallplug Z-Wave Zwischenstecker
Foto: Fibaro

Fibaro Wallplug-Z-Wave-Zwischenstecker

Wer es gern farbenfroh hat, sollte sich den Fibaro Wallplug-Zwischenstecker für knapp über 50 Euro anschauen. Sein LED-Leuchtring zeigt nämlich den Stromverbrauch an. Das kann einem gefallen, kann aber auch nerven. Sie können Geräte mit maximal 2500 Watt Leistungsaufnahme an diesen Zwischenstecker hängen.

Wichtig: Er kommuniziert über das Z-Wave-Protokoll mit geeigneten Gegenstellen: Sie benötigen für den Fibaro Wallplug also eine passende Smart-Home-Basisstation.

iSmartalarm Smart WiFi Plug
iSmartalarm Smart WiFi Plug
Foto: iSmart

iSmartalarm Smart WiFi Plug

Den iSmartalarm Smart WiFi Plug für rund 35 Euro schalten Sie ebenfalls per App für iOS und Android. Der Zwischenstecker wird mit dem heimischen WLAN verbunden, bietet auch Fernzugriff von außerhalb und misst auch den Stromverbrauch.

WeMo Insight Switch von Belkin
WeMo Insight Switch von Belkin
Foto: Belkin

Wemo Insight Switch

Der Wemo Insight Switch von Belkin kostet etwas mehr als die anderen Zwischenstecker, um die 54 Euro müssen Sie dafür lockermachen. Er lässt sich auch via Amazon Echo schalten und benötigt keine Basisstation. Die Wemo-App steht für iOS und Android zur Verfügung, die Einbindung ins Heimnetzwerk erfolgt via WLAN. Der Switch schaltet Geräte mit maxial 15 Ampere und 1800 Watt, auch aus der Ferne, misst den Stromverbrauch und verschickt Nachrichten.

Zur Hochform läuft der Wemo Insight Switch auf, wenn man ihn mit dem Webdienst IFTTT verknüpft. Mit "If This Than That" können Sie Regeln nach dem Prinzip "Wenn dieses Ereignis eintritt, dann tue das" definieren. Also beispielsweise Mails verschicken, wenn ein bestimmtes Ereignis eintrifft.

Qivicon: Das Smart-Home-System der Telekom

Von Qivicon gibt es verschiedene Bitron-Zwischenstecker, teilweise mit Verbrauchsmessung und eine Variante sogar mit Dimmerfunktion für knapp 50 Euro.

Die Qivicon-Zwischenstecker lassen sich auch per Amazon Echo schalten. In erster Linie werden Qivicon-Produkte aber über das Zigbee-Protokoll bedient. Zudem benötigen Sie die Qivicon Home Base, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.

Energenie EG-PMS2-WLAN: 6-fach-Steckdosenleiste

Sogar eine komplette Steckdosenleiste können Sie über WLAN steuern, zum Beispiel die Energenie EG-PMS2-WLAN für rund 95 Euro . Sie schalten die Steckdosenleiste via iOS- oder Android-App auch von außerhalb Ihres WLANs. Vier der sechs Steckplätze sind über WLAN oder LAN und das Web-Frontend der Energenie steuerbar. Außerdem gibt es programmierbare Zeit- oder Ereignisschaltungen. Die Steckdosenleiste besitzt einen Überspannungsschutz. (PC-Welt)