Verhandlungen sind im Gange

Fujitsu will künftig PCs von ICL in Japan vermarkten

24.01.1992

TOKIO/LONDON (CW) - Gespräche über mögliche Synergien hat die Fujitsu Ltd. mit ihrer britischen Tochter ICL aufgenommen. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge werde darüber verhandelt, ob der Tokioter Elektronikkonzern künftig von ICL entwickelte und hergestellte PCs in Japan vertreibt.

Zwar verlautete von seiten des britischen Computerherstellers, Berichte über den Abschluß eines solchen Deals seien verfrüht, bestätigte aber, daß Gespräche zwischen beiden Unternehmen stattfinden und ein derartiges Abkommen sowohl ICL als auch Fujitsu zugute kommen würde. Grund: Die japanischen Hersteller, bei denen NEC im japanischen PC-Markt die Nase vorn hat, bieten im Land der aufgehenden Sonne eigenkreierte Geräte an, während der Weltmarkt bekanntlich vom Standard-Betriebssystem MS-DOS beherrscht wird.

Da MS-DOS-Rechner zunehmend Zutritt zum japanischen Markt finden, müssen sich die einheimischen Produzenten umstellen.

ICL wiederum könnte die Personal Computer an Fujitsu liefern, da die Briten durch die Übernahme der finnischen Nokia Data im Sommer vergangenen, Jahres sowohl MS-DOS-Fertigungskapazitäten als auch das Know-how haben.

Das Abkommen, so schreibt die "Financial Times" weiter, würde auch das wachsende Vertrauen Fujitsus in den zu 80 Prozent in der Hand der Japaner befindlichen europäischen Partner unterstreichen.

Fujitsu vermerktet bereits ICL-Workstations außerhalb Japans und hatte im vergangenen Jahr angedeutete diese Marketing-Politik auch auf Personal Computer auszudehnen. ICL ist zudem mittlerweile an der Entwicklung der Großrechner von Fujitsu beteiligt.