Software-orientierte Architekturen

Fujitsu verteidigt SOA-Konzepte

21.04.2009
Von Stefan Ueberhorst

Werkzeuge für die Cobol-SOA-Integration

BeanConnect ist ein Adapter zwischen J2EE-konformen Applikations-Servern und Enterprise-Informations-Systemen (EIS).
BeanConnect ist ein Adapter zwischen J2EE-konformen Applikations-Servern und Enterprise-Informations-Systemen (EIS).
Foto: Fujitsu

Für solche Aufgaben stellen Unternehmen wie Fujitsu Technology Solutions Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sich existierende Cobol-Anwendungen beziehungsweise einzelne Bausteine in ein vorgegebenes XML-Schema ohne Funktionalitätsverluste einbinden lassen. Mit der Adapterfamilie "BeanConnect" wiederum lassen sich Anwendungen, die auf den Transaktionsmonitoren openUTM (Fujitsu) und CISC (IBM) basieren, standardkonform an Applikations-Server für die SOA-Architektur anbinden. Damit können bestehende Applikationen an neue Anforderungen angepasst und existierende Codes plattformübergreifend genutzt werden.

Dieser Investitionsschutz ist eine Form der Wieder- oder Weiterverwendung, die sich sofort auszahlt, meint Westermaier. Klar ist für den Fujitsu-Mann aber auch, dass passgenaue Applikationen und flexibelste Services wenig nützen, wenn sie nicht von einer entsprechend ausfallsicheren und dynamischen Infrastruktur unterstützt werden. Aufgrund der zentralen Organisation einer SOA-Architektur seien die Anforderungen an Stabilität und Verfügbarkeit sehr hoch, schließlich werde die Güte eines Prozesses vom schwächsten der dafür verwendeten Services bestimmt. Westermaier nimmt dies zu einem Plädoyer für Mainframes zum Anlass, da diese Plattform mit ihrer Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit die Voraussetzungen für einen effektiven und wirtschaftlichen SOA-Betrieb biete.

Konverter BizXML2Cobol

Laut Fujitsu Technology Solutions gibt es zwar etliche Tools, die Cobol in XML überführen, aber aufgrund der unterschiedlichen Sprachmächtigkeit keines, das Cobol in ein vorgegebenes XML-Schema umsetzt. Dadurch ist beispielsweise der volle Sprachumfang von XML nicht automatisch nutzbar. Manuelle Eingriffe sind sowohl bei der Erstimplementierung als auch bei Änderungen der Cobol-Applikation sowie der Servicedefinition notwendig.

Einen anderen Ansatz verfolgt Fujitsu Technology Solutions mit "BizXML2Cobol", das voraussichtlich im Mai oder Juni freigegeben wird. Das Tool geht von einem XML-Schema aus und erzeugt daraus Cobol. Das geschieht über eine Zwischenstufe, in der einmalig mit manuellen Eingriffen die Abbildung applikationsspezifisch angepasst wird. Da hierbei die Ergebnisse der manuellen Schritte festgehalten werden und im Fall einer Änderung auf der Service- beziehungsweise der Cobol-Seite wieder automatisch eingespielt werden können, ist das Resultat besonders wartungsfreundlich.

Die Top-down-Vorgehensweise unterstützt auch weitgehend die Sprachmächtigkeit von XML. Außerdem wird sie dem Anspruch von SOA, dass Services beziehungsweise deren Definitionen auf der fachlichen Seite Sinn haben müssen, besser gerecht, heißt es von Fujitsu.