Data-Center-Allianz

Fujitsu und Netapp wollen enger kooperieren

18.11.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Mit einer weltweiten Partnerschaft stellen Fujitsu und Netapp ihre langjährige Partnerschaft auf eine neue Basis. Dabei geht es in erster Linie um Komplettlösungen für das Rechenzentrum.

"Wir brauchen einen Server-Partner", erklärte Dan Warmenhoven, Chairman von Netapp, im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE. Den scheint der Storage-Spezialist mit Fujitsu nun gefunden zu haben. Beide Unternehmen haben angekündigt, ihre bereits seit vielen Jahren bestehende Partnerschaft zu erneuern. Bis dato habe Netapp in Europa eng mit Fujitsu-Siemens Computers und in Japan mit Fujitsu kooperiert. Nachdem die Japaner vor einigen Monaten die Siemens-Anteile aus dem Joint-Venture übernommen hatten, soll die künftige Zusammenarbeit jetzt auf eine gemeinsame globale Basis gestellt werden, kündigte Warmenhoven an.

Beide Unternehmen wollen ihre Produkte und Services enger integrieren, um künftig vorkonfigurierte Komplettlösungen aus Hardware, Software und Services für die Rechenzentrum-Infrastruktur der Kunden anbieten zu können. Während sich beide Unternehmen gemeinsam um die Entwicklung und Integration dieser Lösungen kümmern wollen, werde die Vermarktung allein Fujitsu übernehmen, sagte Warmenhoven. Die Netapp-Verantwortlichen wollen sich offenbar nicht zu eng binden. Die Firmenkonstellation sei mit dem Joint Venture "Acadia", das kürzlich EMC mit Cisco aus der Taufe gehoben hatten, nicht zu vergleichen. Netapp bevorzuge eine eher lockere Kooperation. "Das gibt uns mehr Freiheiten."

Beide Firmen arbeiten derzeit bereits daran, ihre Produkte besser aufeinander abzustimmen. Konkret geht es dabei um die Integration der "Storage Management Software" von Netapp in das "Ressource Management Framework" von Fujitsu. Mit diesem Framework sollen Anwender über eine einheitliche Konsole Server, Netze, Storage und Software dynamisch steuern können. Zudem soll sich die Administration von Data-Center-Umgebungen vereinfachen lassen.

"In IT-Abteilungen wird nach Wegen gesucht, um die Kosten- und Betriebseffizienz im Rechenzentrum zu verbessern", erläuterte Tom Georgens, President und CEO von Netapp, die Hintergründe. Die Anwenderunternehmen würden darüber hinaus Hersteller mit einem ganzheitlicheren auf Zusammenarbeit ausgelegten Ansatz bevorzugen. "Die Kunden wollen ihre Lösungen nicht mehr selbst integrieren", ergänzte Netapp-Chairman Warmenhoven. Es werde in Zukunft verstärkt darum gehen, integrierte vorkonfigurierte Pakete inklusive den dafür notwendigen Services anzubieten.