Business-Tablet mit Windows 7

Fujitsu Stylistic Q550 im Test

16.08.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Bedienung: flüssiges Arbeiten nicht möglich

Durch die langsame und träge Reaktion ist oft nicht klar, ob ein Programmstart oder die gewünschte Aktion ausgelöst wurde. So wurden im Testbetrieb Programme oft doppelt gestartet. Die Bedienung mit dem Finger ist im Vergleich zu einem Apple-iPad sehr träge und unpräzise. Beim flinken Schreiben mit der Tastatur werden oft Buchstaben verschluckt, manchmal erscheinen sie erst nach kurzer Verzögerung. Ein Blick auf die CPU-Auslastung zeigt den Grund: Der Atom befindet sich sehr schnell und bei vielen Aktionen auf 100 Prozent Auslastung.

Geduldssache: Das mitgelieferte Programm CyberLink YouCam 3 ermöglicht Kameraaufnahmen. Schnappschüsse sollten allerdings gut geplant sein - vom Start bis zum Auslösen vergeht schon mal eine gute halbe Minute.
Geduldssache: Das mitgelieferte Programm CyberLink YouCam 3 ermöglicht Kameraaufnahmen. Schnappschüsse sollten allerdings gut geplant sein - vom Start bis zum Auslösen vergeht schon mal eine gute halbe Minute.

Surfen mit dem Tablet ist zwar dank normalem IE9 oder einem beliebig anderen Browser mit Flash und Co. kein Problem, allerdings braucht man sehr viel Geduld. Scrollgeschwindigkeit und Reaktion beim Wisch mit dem Finger sind für ein Tablet indiskutabel. Selbst billige und wirklich nicht empfehlenswerte Android-Tablets für weniger als 200 Euro sind im Surfkomfort besser. Durch die geringe CPU-Performance ruckeln selbst relativ schlanke Webseiten stark.

Der Prozessor ist im Zusammenspiel mit dem installierten Windows 7 Professional völlig überlastet. Soll beispielsweise das mitgelieferte Programm Cyberlink YouCam zum Erstellen eines Schnappschusses verwendet werden, so muss das zu fotografierende Ereignis lange vorher erahnt werden. Das Öffnen dauert bereits eine halbe Minute. Nach dem Drücken des Auslöseknopfes vergehen nochmals fünf Sekunden. Der Start von Word 2010 Starter Edition geht mit zehn Sekunden dagegen relativ flott vonstatten. Beim Schreiben bringt die Rechtschreibprüfung die CPU allerdings schon wieder oft auf Volllast (insbesondere beim Energieschema Fujitsu Computers EcoSettings), sodass Buchstaben verzögert erscheinen oder beim schnellen Tippen verschluckt werden.

Schwach: Die Bedienung mit dem Finger ist im Vergleich zu einem iPad sehr träge und unpräzise. Beim flinken Schreiben mit der Tastatur werden oft Buchstaben verschluckt, manchmal erscheinen sie erst nach kurzer Verzögerung.
Schwach: Die Bedienung mit dem Finger ist im Vergleich zu einem iPad sehr träge und unpräzise. Beim flinken Schreiben mit der Tastatur werden oft Buchstaben verschluckt, manchmal erscheinen sie erst nach kurzer Verzögerung.

Präziser als mit dem Finger lässt sich das Q550 mit dem mitgelieferten Stift bedienen. Im Touch-Tool kann zwischen einer Bedienung nur mit dem Stift, nur mit den Fingern oder einem automatischen Modus gewählt werden. Bei Letzterem erkennt das Tablet, wenn der Stift sich dem Touchscreen nähert. Ab knapp zwei Zentimetern reagiert der Bildschirm nur noch auf den Stift, die darauf liegende Hand wird ignoriert. Das Ganze funktioniert ganz gut, und die Stiftbedienung wird schnell der unpräzisen Fingersteuerung vorgezogen. Leider fehlt dem Tablet-Gehäuse eine Stifthalterung - hier hat Fujitsu nicht zu Ende gedacht. Dafür besitzt der Stift eine Taste, mit der Rechtsklicks ausgelöst werden. Aber auch mit der präziseren Stiftbedienung leidet der Bedienkomfort des Tablets stark unter der schwachen Performance.