Ehrgeizige Wachstumsziele im PC-Markt

Fujitsu-Siemens hofft auf Kunden aus dem Mittelstand

28.01.2000
FRANKFURT/M. (CW) - Mit einer stärkeren Ausrichtung auf kleine und mittlere Betriebe hofft Fujitsu-Siemens, seine ehrgeizigen Pläne im europäischen PC-Markt verwirklichen zu können. Im Consumer-Segment offeriert das Joint Venture künftig auch Internet-Appliances.

"Die Sonne scheint auf Fujitsu-Siemens", rührte Marketing-Manager Joseph Reger die Werbetrommel. Die Verkaufszahlen für das vierte Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres hätten die hochgesteckten Erwartungen erfüllt. Genaue Angaben zum Finanzergebnis will der Hersteller aber erst zur CeBIT Ende Februar machen.

In den ersten drei Monaten seit Bestehen des Gemeinschaftsunternehmens habe man über eine Million Desktop-Rechner ausliefern können, berichtete Tony Liu, Senior Vice President der PC-Business Group. "In Europa wollen wir doppelt so schnell wie der Markt wachsen."

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat Fujitsu-Siemens seine Strategie für den PC-Markt überarbeitet. Mit einer separaten Produktlinie für kleine und mittelständische Unternehmen ("Scenic e") will der Anbieter die Angebotspalette stärker auf diese Klientel ausrichten. IDC-Schätzungen zufolge entfallen innerhalb der nächsten drei Jahre 45 Prozent des Wachstums im europäischen PC-Markt auf dieses Segment. Die Scenic-e-Serie soll ab März in vier Modellvarianten mit unterschiedlichen Prozessoren (vom Celeron bis zum Pentium III mit 800 Megahertz) auf den Markt kommen.

Sämtliche für professionelle Kunden ausgelegten PCs - also die ehemaligen "Ergopro"-Rechner von Fujitsu und die "Scenic"-PCs von Siemens - werden künftig unter der Dachmarke "Scenic" vermarktet. Im Mai oder Juni will der Hersteller mit der "Scenic-X"-Serie eine speziell auf die Bedürfnisse großer Unternehmen zugeschnittene PC-Familie ausliefern.

Für den Privatkundenmarkt hat Fujitsu-Siemens die XC Consumer Group installiert. Sie soll künftig neben PCs auch Internet-Appliances anbieten. Mit dem "Celvin Easy PC" präsentierte XC-Chef Konrad Veit einen Rechner, der auf AMDs "Easy-Now"-Plattform basiert (siehe Seite 37).

Darüber hinaus gehören künftig sogenannte Dedicated Devices zum Portfolio der Gruppe. Veit versteht darunter spezialisierte Rechner, die Privatkunden Zugang zu Online-Services über Breitbandnetze verschaffen sollen. Das erste Produkt dieser Gattung - die "Activity Mediabox" - sei bereits von dem spanischen Carrier Madritel geordert worden.