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Fujitsu-Siemens: Belegschaft muss Verzicht üben

05.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Fujitsu-Siemens Computers (FSC) will bis Ende Dezember rund 15 Millionen Euro an Personalkosten einsparen, um im laufenden Geschäftsjahr erneut schwarze Zahlen zu schreiben. In diesem Zusammenhang soll die Wochenarbeitszeit der nach Tarif bezahlten Mitarbeiter laut Presseberichten künftig um zwei Stunden gesenkt werden, die Betroffenen erhalten ein entsprechend niedrigeres Monatsgehalt. Die übertariflich bezahlten Angestellten verzichten in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres (Ende: 31. März 2003) auf sechs bis zehn Urlaubstage sowie 20 bis 40 Prozent der variablen Einkommensbestandteile. Als Ausgleich soll es während der Laufzeit der mit dem Betriebsrat geschlossenen Vereinbarung in dem Computerkonzern keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Langfristige Beschäftigungsgarantien könne er durch das Sparprogramm aber nicht abgeben, stellte der FSC-Chef Adrian von Hammerstein klar: Ziel der Maßnahmen ist es,

die Konjunkturkrise zu überbrücken, erklärte Hammerstein gegenüber dem "Handelsblatt". Es sei jedoch noch völlig offen, ob die Wirtschaft im zweiten Halbjahr oder erst 2003 anspringt.

Der Konzernchef steht unter Erfolgsdruck, nachdem es seinem Vorgänger Paul Stodden gelungen war, im vergangenen Geschäftsjahr mit 29 Millionen Euro den ersten Vorsteuergewinn seit Gründung auszuweisen. Hammerstein zeigte sich jedoch zuversichtlich, das Geschäft profitabel zu halten und schneller als der Markt zu wachsen. Allerdings räumte er ein, dass FSC aufgrund der schwachen Nachfrage das prognostizierte Umsatzziel von fünf Prozent Wachstum eventuell nicht erreichen wird. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte das Joint-Venture des japanischen Fujitsu-Konzerns und der Siemens AG Einnahmen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro erzielt (Computerwoche online berichtete). (mb)