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Fujitsu Services plant Mehrheitsbeteiligung an GFI

03.05.2007
Der europäische IT-Dienstleister des Fujitsu-Konzerns will in Frankreich stärker Fuß fassen.

Fujitsu Services, die europäische IT-Dienstleistungssparte des japanischen Konzerns Fujitsu, will sich mit mindestens 66,7 Prozent bei GFI Informatique einkaufen. 419 Millionen Euro ha Fujitsu für den französischen Anbieter von Anwendungsservices geboten.

Mit der Beteiligung würde der in London ansässige IT-Dienstleister seine Präsenz im südeuropäischen IT-Servicemarkt ausdehnen. In Deutschland hat er seine Position bereits durch die Übernahme von TDS Ende vergangenen Jahres gestärkt.

Voraussetzung für den Deal ist jedoch, dass GFI ein Angebot zur Kapitalerhöhung von der Venture-Capital-Gruppe Apax Partners ablehnt. GFI hatte im Februar einen 27-prozentigen Anteil im Wert von 56 Millionen Euro an Apax verkauft.

GFI hat bislang weder zu dem Apax-Vorschlag, noch zu der geplanten Beteiligung von Fujitsu Stellung genommen. Die Aktionäre werden bei einer außerordentlichen Sitzung am 21. Mai über den Apax-Vorstoß abstimmen. Das Fujitsu-Gebot hat nur Chancen, wenn GFI die Apax-Beteiligung ablehnt. Im Anschluss daran müssten wiederum zwei Drittel der Aktionäre der Übernahme durch Fujitsu zustimmen.

GFI hat seinen Nettogewinn im Ende Dezember abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 um 69 Prozent auf 18,9 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf 633 Millionen Euro. Vor allem Migrationsprojekte im SAP- und Oracle-Umfeld sorgten für sprudelnde Einnahmen (siehe auch: "In Frankreich boomt das Servicegeschäft"). Positiv wirkte sich auch die Restrukturierung aus, in deren Rahmen die Großbritannien-Standorte vor 18 Monaten geschlossen wurden.

GFI hat 8400 Mitarbeiter und ist gemessen am Umsatz der fünftgrößte IT-Dienstleister Frankreichs (nach Capgemini, Atos Origin, Sopra und Steria). (sp)