Investieren in Green-IT

Für umweltfreundliche ITK-Services würden Anwender mehr zahlen

13.08.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Das steigende Umweltbewusstsein schlägt sich im Verbraucherverhalten der Informationstechnologie- und Telekommunikationsbranche nieder. In Deutschland ist nach Bitkom-Angaben jeder zweite Anwender bereit, für besonders klimafreundliche Internet- oder Telekommunikationsdienste mehr Geld zu zahlen.

Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Branchenverbands Bitkom hervor. Demnach würde sich die Mehrheit der Deutschen für eine höhere Umwelt- und Klimaverträglichkeit, etwa durch den Einsatz von Ökostrom, im Schnitt 13 Prozent Aufschlag kosten lassen. Jeder Zehnte wäre laut Studie sogar mit einem Aufschlag von 20 Prozent einverstanden. "Nachdem die Verbraucher schon seit längerem auf die Energieeffizienz der Geräte achten, schauen sie nun auch verstärkt auf klimafreundliche Dienstleistungen", erklärt Bitkom-Präsidiumsmitglied Martin Jetter. "Energieeffiziente Rechenzentren und Mobilfunknetze oder der Einsatz von Öko-Strom bei Internet-Providern und Telefongesellschaften werden von den Kunden begrüßt."

Ferner sind laut Umfrage 54 Prozent der Verbraucher bereit, mehr Geld für besonders umweltverträgliche TK-Dienstleistungen auszugeben. 42 Prozent lehnten dies ab, vier Prozent machten keine Angaben. Die Zustimmung war im Westen mit 56 Prozent etwas höher als im Osten mit 49 Prozent, bei den Frauen mit 57 Prozent etwas höher als bei den Männern mit 52 Prozent.

Bei ITK-Geräten habe sich der Energieverbrauch für deutsche Verbraucher bereits zu einem bedeutenden Kaufkriterium entwickelt. 41 Prozent der Deutschen haben bei der Umfrage angegeben, dass der Energieverbrauch für sie ein sehr wichtiger Entscheidungsgrund beim Kauf von Computern, Monitoren, Druckern und anderen Hightech-Produkten sei. Der Energieverbrauch habe damit fast die gleiche Bedeutung wie die Leistung der Geräte.