Bestandsaufnahme Ende 2009

Für SAP-Freiberufler weht der Wind schärfer

22.12.2009
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.
Der Leiter des SAP-Arbeitskreises im Berufsverband Selbständige in der Informatik (BVSI), Dieter Brencher, gibt in einem Interview seine Einschätzung zum gegenwärtigen SAP-Projektmarkt bekannt.

Fragen an Dieter Brencher, Leiter des SAP-Arbeitskreises beim BVSI:

Wie sehen Sie die Lage für SAP-Freiberufler Ende 2009?

Fotolia, H. Niklas
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Foto: Fotolia, H. Niklas

Die SAP AG hat in diesem Jahr Abschläge hinnehmen müssen und das haben auch SAP-Freiberufler zu spüren bekommen. Ende 2009 läuft das Projektgeschäft jedoch besser als vor einem Jahr, weiterhin müssen sich SAP-Freiberufler aber in einem harten globalen Wettbewerb bewähren. Die wirtschaftliche Entwicklung hat die Talsohle sicherlich im März 2009 erreicht und die Industrieproduktion zieht nun teilweise wieder an. Anzeichen einer nachhaltigen Erholung sind jedoch nur schwer auszumachen - auch im Projektmarkt nicht. Ich kann nicht bestätigen, wie einige Umfragen belegen wollen, dass bereits wieder ein Investitionsstau abgebaut wird.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Honorare?

Die Projektanfragen für Freiberufler haben leicht zugenommen. Gleichzeitig sind die Rohstoffpreise gestiegen, was die Erholung etwas dämpft. Auf dem Projektmarkt ist für Freiberufler eine moderate Erhöhung der Preise jetzt möglich und nicht kontraproduktiv. Ganz im Gegenteil, auch in schwierigen Zeiten sollte mit den selbst gelieferten Werten und Leistungen nicht ruinös gehandelt werden. Wie viele SAP-Berater bestätigen können, sind die Honorare im Jahr 2009 teilweise stark in den Keller gegangen. Wo es jetzt Zeichen für einen Aufschwung gibt, sollte man auch die Honorare wieder anpassen.