Aus der CW-Lesergruppe

Für "Lösungsanbieter" wird es eng

20.04.2011
Was macht Cloud Computing mit der IT-Branche? CW-Leser glauben, dass die Zeiten komplexer, individuell zugeschnittener Lösungen zu Ende gehen.

Schafft sich die IT selbst ab?", hatte die computerwoche im Xing-Forum "CW-Leser" gefragt - und darauf einiges an Echo bekommen. Hintergrund war die These des PAC-Analysten Christophe Chalons, wonach Cloud-basierende Modelle traditionelle IT-Anbieter in Schwierigkeiten bringen könnten.

CW-Leser Norbert Koch, Geschäftsführer der IMD GmbH in Mannheim, glaubt in der Tat, dass es eng werden könnte für "Anbieter von IT-Lösungen, hinter denen sich immens komplexe Baukästen verbergen, aus denen aufwendig und meistens nur unter Zuhilfenahme von externen Fachleuten für das Unternehmen funktionierende und nutzbringende Lösungen geschaffen werden". Von diesem Geschäftsmodell lebten nicht wenige Lösungsanbieter. Mittelständler könnten sich ein solches Vorgehen auf Dauer nicht mehr leisten.

"Hier kommt die Cloud ins Spiel", so Koch. "In der IT-Branche werden sich diejenigen behaupten, die die Sprache des Kunden sprechen, ihm Lösungen anbieten, die für ihn passen, und vor allem ehrlich bleiben, wenn der angebotene Standard nicht passt. Die Folgen ‚passend‚ gemachter Standardlösungen sind in vielen Unternehmen zu sehen: hohe Einführungskosten, hohe Wartungsaufwände, Probleme mit der Release-Fähigkeit usw."

Cloud Computing bedeute standardisierte, skalierbare Services. Wenn ein solcher Service, beispielsweise die Lohn- und Gehaltsabrechnung, nicht zum Unternehmen des Kunden passe, dann solle der Anbieter auch sagen, dass sein Cloud-Modell für diese Firmen nicht geeignet ist. "In der IT-Branche zahlt sich wie überall Vertrauen und Verlässlichkeit langfristig aus."

CW-Leser Giuseppe Di Magno von der OBI Smart Technologies GmbH sieht eine Zukunft für IT-Provider, allerdings in einem veränderten Markt. Anwender seien an die Cloud gekoppelt und erhielten Softwarefunktionalität im Abo, für einen bestimmten Zeitraum, geknüpft an preisliche und die Softwareversion betreffende Bedingungen. "Sie connecten gegen einen Server, und der weiß, was Sie dürfen - und vor allem, wofür Sie bezahlt haben." Wird nicht bezahlt, ruht der Account, der Anwender kann nur noch lesen, aber nicht mehr arbeiten. "Gesetzliche Vorgaben werden eingehalten, aber das nützt Ihnen nichts, wenn Sie keine Rechnung mehr schreiben können, weil Ihr Cloud-Provider Ihre Zahlung nicht bekommen hat." (hv)

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