Ungewisse Zukunft

Für Gründer ist die Krise noch nicht vorbei

24.03.2010
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Heute sehen sich weniger Gründer von der Insolvenz bedroht als im Sommer 2009. Doch die Mehrheit rechnet damit, dass die Krise noch einige Monate anhalten wird, so eine aktuelle Befragung.

Wie hat sich die Wirtschaftskrise auf junge Firmen ausgewirkt? Diese Frage stellte das Netzwerk Nordbayern Gründern im Sommer 2009 und im Winter 2010. Ein Vergleich der Antworten zeigt, dass die Zukunftsaussichten mittlerweile wieder positiver eingeschätzt werden. Zwar rechnen immer noch 63 Prozent der Befragten damit, dass die aktuelle Wirtschaftskrise noch einige Monate anhalten wird. Allerdings halten 28 Prozent den Tiefpunkt für erreicht. Im Sommer 2009 glaubten nur acht Prozent der Befragten, dass die Talsohle durchschritten ist.

Diese weniger negative Zukunftseinschätzung spiegelt sich auch in den Antworten auf die Frage wider, ob die Unternehmen insolvenzgefährdet sind. Während im Sommer 33 eine Insolvenz nicht ausschließen wollten, waren es jetzt zehn Prozent weniger. Laut Arne Hostrup, Geschäftsführer des Gründernetzwerkes Nordbayern, bewegt sich dieser Wert aber im "Normalbereich", schließlich sind Unternehmensgründungen in den ersten Jahren ihrer Existenz meist latent von Insolvenz bedroht, auch ohne Wirtschaftskrise."

Zurückhaltende Investoren

Im vergangenen Jahr mussten viele junge Unternehmen - die Befragung spricht von 39 Prozent - Auftragseinbrüche verkraften. Häufig fielen sogar zwischen 30 und 50 Prozent der Aufträge weg. Diese Verluste sind aber nicht nur der Wirtschaftskrise geschuldet. Als Gründe gaben die Gründer den Markt, die Politik, die Bank, das eigene Management, das Produkt, den Berater und den Investoren an. Letztere bleiben zurückhaltend, vor allem in der Phase der Frühfinanzierung. Jedes dritte Startup spürt eine Zurückhaltung seitens der Privat-Investoren, VC-Gesellschaften sowie öffentlichen Investoren.