Oracle 11g

Für den Admin wird es leichter

13.07.2007
Von Stefan  Ueberhorst

Die wichtigen Neuerungen

Den klassischen Oracle-Anwender dürften einige Neuerungen besonders interessieren. Der Hersteller hat nach eigenen Angaben viel Arbeit in die Erleichterung der Systemverwaltung gesteckt, so etwa in Mechanismen, die ein schnelleres und somit günstigeres Ausrollen von Datenbankanwendungen ermöglichen. Ein Beispiel dafür ist das Feature "Real Application Testing", das den Aufbau einer Testumgebung und die Simulation realer Produktionsbedingungen erlaubt. Ein typischer Testzyklus für eine Datenbankapplikation soll sich damit von rund 150 Tagen auf etwa elf Tage reduzieren lassen.

Oracle-President Charles Phillips
Oracle-President Charles Phillips
Foto: Charles Phillips

Ferner kommt 11g mit verbesserten Partitionierungs- und Kompressionsfähigkeiten, was sich den Marketiers zufolge kostensenkend im Bereich Information-Lifecycle- und Storage-Management auswirkt. Wichtig hier sind vor allem die neu eingeführten Partitionierungsdefinitionen "Interval", "Reference" und "Virtual Column", die bisherige, zum Teil aufwändige Handarbeit ersetzen, sowie die Möglichkeit, die Partitionierungsmethoden Range, Hash und List ohne Restriktionen miteinander zu kombinieren.

Als "Oracle Total Recall" bezeichnet der Hersteller den Umstand, dass Administratoren in ausgewählten Tabellen nach Datenveränderungen suchen können, ohne dass eine solche Rückverfolgung wie etwa beim "Flashback" einer zeitlichen Limitierung unterliegt. Flashback selbst bietet jetzt die Möglichkeit, fehlerhafte sowie davon abhängige Transaktionen zu isolieren und auf schnellem Weg rückgängig zu machen. Unter dem Begriff "maximale Verfügbarkeit" summiert Oracle auch das zeitsparende parallele Backup und Restore sehr großer Datenbanken. "Hot Patching" erlaube es, Patches aufzuspielen, ohne die Datenbank herunterfahren zu müssen - Kritiker bezweifeln allerdings, dass dies bei einer Online-Datenbank derzeit funktioniert.

Ein weiteres Highlight kommt mit der erweiterten "Data-Guard"-Option, die bislang nur den Aufbau eines Standby-Servers erlaubte, der permanent von der Produktivdatenbank aktualisiert wurde. Ohne weitere Einsatzfunktionen bot Data Guard bislang jedoch wenig Anreiz, dafür eine eigene Lizenz zu erwerben. Das soll sich ändern, denn nun ist es laut Oracle mit Data Guard auch möglich, Reports und Backups zu fahren, Tests vorzunehmen und Updates auf das Produktivsystem zu spielen.