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Für Blackberry-Hersteller RIM wird der Weg steiler

29.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die kanadische Firma Research in Motion (RIM), Hersteller der mobilen "Blackberry"-Geräte, muss mit den hohen Erwartungen der Investoren kämpfen. Auf der Telefonkonferenz zu den Zahlen des zweiten Fiskalquartals (Ende: 27. August) konnte das Management nicht alle Zweifel an der Substanz des steilen Aufwärtstrends ausräumen, die Aktie gab im nachbörslichen Handel um knapp vier Prozent nach. Dabei ist die Nachfrage nach Blackberry-Geräten weiterhin sehr hoch. Im jüngsten Berichtszeitraum stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 58 Prozent auf 490 Millionen Dollar. Rund 70 Prozent wurden mit Hardware erwirtschaftet, etwa 950 000 Geräte gingen in dem Quartal über den Ladentisch. 18 Prozent der Einnahmen kamen durch Dienstleistungen ins Haus. Schwächer als erwartet gestaltete sich hingegen das Geschäft mit Software.

Unter dem Strich verbesserte RIM den Nettogewinn im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 111 Millionen Dollar oder 56 Cent pro Aktie. Analysten hatten einen Profit von 61 Cent je Anteilschein erwartet - RIM erklärte die Diskrepanz mit Abschreibungen und Sonderaufwendungen. Die Zahl der Abonnenten wurde um 620 000 auf 3,65 Millionen erhöht. Damit lag das Unternehmen nur am unteren Ende der eigenen Prognose. Bis zum Ende des Fiskaljahres am 25. Februar 2006 erwartet RIM mehr als fünf Millionen Abonnenten und Umsätze von über zwei Milliarden Dollar. Für das laufende dritte Quartal setzte das Unternehmen die Umsatzerwartungen herauf.

Viel versprechen sich die Kanadier von einer Allianz mit Intel, die kurz zuvor verkündet worden war (siehe "Intel liefert Chips für RIMs Blackberries"). Der Chipkonzern stattet künftig Blackberries mit seinen "Hermon"-Prozessoren aus. Damit können sich die mobilen Geräte in Funknetze einklinken, die auf der Hochgeschwindigkeitstechnik Edge (Enhanced Data Rates for GSM Evolution) basieren. Zudem wollen die Unternehmen ihre Zusammenarbeit ausbauen. Gleiches gilt für RIM und Nokia: Die Kanadier beliefern die Smartphone-Familie "Communicator 9300" der Finnen mit ihrer "Connect"-Software. Dieser Deal betrifft zumindest Kunden des Mobilfunkproviders Cingular in den USA. Im Herbst will RIM außerdem eine Serie neuer Geräte auf den Markt bringen. (ajf)