Studie - BI-Einsatz in Unternehmen

Für BI gibt es keine Strategie

11.04.2012
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Nutzen von BI-Systemen

Der grundsätzliche Nutzen und Versprechen von BI-Systemen lässt sich laut der Befragung recht klar umreißen: schnellere Entscheidungen, mehr Planungssicherheit, verbessertes strategische Management und höheres Vertrauen in Geschäftsberichte und Reports. Vorzüge, die im Schnitt 60 Prozent der Unternehmensvertreter benennen. Am geringsten wird dieser Nutzen dort eingeschätzt, wo die BI-Lösung auf einen einzelnen Fachbereich oder Geschäftszweig begrenzt wird.

Hohe Zufriedenheit mit BI-Anwendungen

Unterschiede zeigen sich auch bei der Zufriedenheit mit den über die BI-Systeme zur Verfügung gestellten Daten. So geben etwa 90 Prozent der Befragten, die eine BI-Lösung in der ganzen Holding nutzen, der Aktualität ihrer Daten die Noten "sehr gut" oder "gut". Insgesamt sind es lediglich 77 Prozent.

Über 60 Prozent sehr gute und gute Bewertungen gibt es in vielen weiteren Kategorien: Vollständigkeit, Zugänglichkeit, Glaubwürdigkeit, Relevanz, Objektivität, Verständlichkeit, einheitliche Darstellbarkeit und Bearbeitbarkeit. Alles in allem zeigt sich, dass BI-Anwender auf dem vieldiskutierten Gebiet der Datenqualität doch gute Erfahrungen machen.

Versicherungen: Datenqualität ausbaufähig

Nach Branchen betrachtet relativiert sich indes das Bild. So gibt es insbesondere im verarbeitenden Gewerbe prozentual die größten Probleme mit der Datenqualität. Bei den Finanzdienstleistern, die zu den BI-Pionieren gehören, zeigt sich ein gemischtes Bild: Während sich Banken in den meisten Datenqualitätsaspekten sehr zufrieden zeigen, sehen Versicherungen deutlich Verbesserungsbedarf. Gleiches gilt für Telekommunikations- und Medienunternehmen. Über alle Branchen betrachtet findet laut Studie heute aber immerhin in 88 Prozent der befragten Unternehmen eine regelmäßige Bereinigung der Daten statt.