Deutsche Bank

Fünf Millionen Konten auf neue Plattform übertragen

06.07.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Das vor zweieinhalb Jahren angekündigte neue Kernbanksystem der Deutschen Bank - auf Basis einer Standardsoftware von SAP - absolviert gerade seine Bewährungsprobe. Die Sparkonten der Privatkunden laufen bereits auf der Plattform.
Wolfgang Gaertner, CIO der Deutsche Bank PBC
Wolfgang Gaertner, CIO der Deutsche Bank PBC
Foto: Jo Wendler

Es war eine kleine Sensation, als die Deutsche Bank AG 2010 kund tat, sie werde künftig eine Standardsoftware für ihre Kernbankanwendungen nutzen. Der IT-Verantwortliche des Privat- und Geschäftskundenbereichs (PBC), Wolfgang Gaertner, wurde für diese mutige Entscheidung viel gelobt.

Es sieht so aus, als führe das Großprojekt jetzt zum erfolgreichen Abschluss. Wie die Deutsche Bank mitteilt, hat sie gerade mehr als fünf Millionen Sparkonten der PBC-Kunden auf die neue Plattform "Magellan" umgestellt. Bis zum Ende des laufenden Jahres sollen die Sparkonten des Tochterunternehmens Postbank folgen - und dann Zug um Zug alle Produkte der insgesamt 24 Millionen Kunden, so dass die Umstellung bis 2015 komplett abgeschlossen sein wird.

Dieselben Prozesse, getrennte Marken

Auch die Postbank hatte sich schon früh entschieden, an der Entwicklung eines neuen SAP-Release teilzunehmen, so dass einer gemeinsamen Backend-Struktur mit dem Mutterkonzern zumindest auf der technischen Seite wenig entgegen stand. Dazu zählt nicht nur die einheitliche IT-Plattform, die neben der SAP-Plattform auch neue X/86-basierende Hardware umfasst. Mindestens genauso wichtig war die Neugestaltung der Prozesse im Hintergrund. Ziel war und ist es, die Prozessarchitektur schlanker und modularer sowie für beide Banken einheitlich zu gestalten. Unterscheiden soll sich künftig nur der Auftritt am Kunden-Frontend, sprich: Marke, Filialen, Werbung etc.

Bis 2015 wird PBC rund eine Milliarde Euro in den Aufbau von Magellan gesteckt haben. Dieser Investitionssumme stehen laut Deutsche Bank AG Kostensynergien gegenüber, die schon im laufenden Jahr etwa 200 Millionen Euro betragen werden.