Scrum & Co.

Fünf Gründe für den agilen Ansatz

14.09.2011
Von Alexander Ockl

Gemeinsam entwickelte Arbeitsweise

Foto: Fotolia/Alx

Neue Prozesse bedeuten in unserem herkömmlichen Alltag häufig neue Rollen. So entstehen Teamveränderungen und Umstrukturierungen. Die vorgegebene Arbeitsweise passt aber vielfach nicht zum Team. Für eine gute Einführung der neuen Abläufe fehlt häufig ausreichend Geld und Zeit. Und bevor das Feedback aus den Niederungen des Unternehmens an den richtigen Stellen ankommen, gibt es schon wieder neue Prozesse, und das Spiel beginnt von vorn. Irgendwann fügen sich die Mitarbeiter in ihr Schicksal. So entstehen Frust und Dienst nach Vorschrift.

Agile Methoden wie Scrum zeigen, dass es auch anders geht. Den "Toyota-Weg" als Vorbild, organisieren sich schlanke Teams innerhalb eines groben Rahmens am besten selbst.Es lohnt es sich, ein funktionierendes Team - wie im Fußball - nicht zu stark zu verändern. Gemeinsam entwickelt, richtet sich die Arbeitsweise nach den Möglichkeiten der Mitarbeiter.

Ein Coach hilft dem Team, sich schnell zu organisieren. Statt in der Raucherecke zu schimpfen, beleben die Mitarbeiter wieder die Besprechungsräume. Nach kurzer Zeit steht dann nicht mehr die Arbeitsweise, sondern die Arbeit im Mittelpunkt. Und das beeindruckt schließlich auch die Management-Etagen.

Eine nachvollziehbare Teamleistung

Die beinahe legendär gewordenen "Backlogs" machen die Arbeit des Teams transparent. Kennzahlen, gemeinsam festgelegte Prioritäten und Umfänge beeinflussen die Planung. Jedes Teammitglied kann das nachvollziehen. Daraus ergeben sich machbare Aufgaben. Statt Konflikte zu erzeugen und schlechte Zahlen vorlegen zu müssen, überlegt das Team gemeinsam, wie es mehr schaffen kann.

Und was können wir daraus lernen?

Schreit unser Umfeld nach Agilität, so sollten wir nicht dagegen reden, sondern genau hinschauen. Agilität und gute Prozesse wollen das Gleiche.

Müssen wir dennoch verteilt arbeiten, so sollten wir unbedingt auf die menschliche Komponente achten. Frei nach Felix Magath bei der Vorstellung des Spielers Raul sollte es "unsere Verpflichtung sein", die Mitarbeiter "so in Szene zu setzen", dass Sie "ihre Fähigkeiten voll ausspielen können". Andernfalls schließt auch Raul keine Tore, sondern wird zu einem mittelmäßigen und schließlich frustrierten Mitspieler. (qua)