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FTD: Infineon erwartet auch 2003 einen Verlust

22.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Halbleiterkonzern Infineon rechnet offenbar auch im Anfang Oktober begonnenen Geschäftsjahr 2002/2003 nicht mit einer Rückkehr in die Gewinnzone. So gehe die Siemens-Tochter zwar von einem deutlichen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr aus, sei jedoch bei der Ergebnisprognose pessimistisch, berichtet die "Financial Times Deutschland" mit Verweis auf ein internes Vorstandspapier. Eine offizielle Prognose hat das Unternehmen bislang abgelehnt, da die Preise für Speicherchips schwer kalkulierbar seien.

Dem Dokument zufolge rechnet die Konzernführung im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatzzuwachs um rund 35 Prozent auf etwa sieben Milliarden Euro. Als Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) wird ein Verlust von über 200 Millionen Euro erwartet. Die Analysten hatten dagegen prognostiziert, dass Infineon zwar einen vergleichsweise niedrigeren Anstieg der Einnahmen erzielen wird, dafür aber einen operativen Gewinn ausweist. Im Gegensatz zu den externen Analysen geht Infineon von einer schwächeren Geschäftsentwicklung im Kerngeschäft Speicherchips aus: Trotz zuversichtlicher Prognose, in diesem Bereich Umsatz und Marktanteile zu steigern, rechnet Konzernchef Ulrich Schumacher hier mit einem operativen Verlust von etwa 220 Millionen Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der Chipkonzern bei 5,2 Milliarden Euro Umsatz einen EBIT-Verlust von 1,14 Milliarden Euro verbucht (Computerwoche online berichtete). (mb)