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FTC nimmt Tausende von Pornoseiten vom Netz

02.10.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Regulierungsbehörde FTC (Federal Trade Commission) hat von einem Gericht die Erlaubnis erhalten, Tausende von Websites eines so genannten "Cyberscammers" abzuschalten. Ein US-Richter befand den US-Amerikaner John Zuccarini für schuldig, Surfer von ihrem eigentlichen Ziel im Internet auf seine eigenen Seiten geleitet und dort "festgehalten" zu haben.

Zuccarini besitzt rund 5500 Websites, deren Domain-Namen Variationen und falsch buchstabierte Versionen von bekannten Internet-Adressen (wie Cartoonnetwork.com, Whitehouse.com), Firmennamen oder berühmten Persönlichkeiten sind. Zu den von Zuccarini registrierten Websites gehören beispielsweise 41 Variationen des Teenie-Stars Britney Spears. Der Betreiber setzt darauf, dass Surfer ihr Ziel im Web schlampig eingeben und aus Versehen auf seinen Seiten landen. Sind sie einmal dort, werden ihnen Werbung zu pornografischen Produkten oder Diensten sowie Online-Wettspielangebote gezeigt. Versuchen die Anwender, die Seiten mit dem "Zurück"-Knopf ihres Browsers zu verlassen, verhindert dies ein von Zuccarini eingesetztes Programm und öffnet statt dessen immer mehr Fenster mit vor allem pornografischen Inhalten.

Die FTC schätzt, dass Zuccarini jährlich zirka eine Million Dollar mit den auf seinen Seiten geschalteten Banner-Werbungen einnimmt. Der Cyberscammer wurde bislang zirka 63 mal von Markennamenbesitzern und Berühmtheiten vor Gericht gestellt, verlor 53 Fälle und musste 200 Domain-Namen zurückgeben.