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FSF: GNU-Betriebssystem ist bald fertig

12.03.2002
Noch in diesem Jahr soll die erste Version des GNU-Betriebssystems (GNU = GNU is not Unix) fertig werden, kündigte der FSF-Vorsitzende Richard Stallman (Free Software Foundation ) an. Dabei löst "Hurd" den bislang von GNU favorisierten Linux-Kernel ab.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Noch in diesem Jahr soll die erste Version des GNU-Betriebssystems (GNU = GNU is not Unix) fertig werden, kündigte der FSF-Vorsitzende Richard Stallman (Free Software Foundation) an.

Das GNU-Projekt wurde bereits 1984 mit dem Ziel gegründet, ein frei verfügbares Unix-ähnliches Betriebssystem zu entwickeln. Als 1991 Linus Torvalds den Linux-Kernel fertiggestellt hatte, zog ihn das Projekt aufgrund seiner Leistung dem eigenen "Hurd"-Kern vor und band ihn in das GNU-System ein. Mit der Entwicklung eines vollständigen GNU-Systems will das Projekt jetzt unter anderem seine eigene Bedeutung stärken. Es sei verheerend für die FSF, dass nur von Linux die Rede sei, wenn es um das Betriebssystem gehe, so Stallman. Linux sei jedoch ausschließlich der Kernel, das ganze System müsse man korrekt als "GNU/Linux" bezeichen. Dazu komme, dass der Linux-Kern zu monolithisch sei. Hurd hingegen sei ein echter Microkernel, und mittlerweile leistungsfähiger als das System von Torvalds.

Das neue Betriebssystem will GNU unter die in Open-Source-Kreisen bekannte GNU General Public License (GPL) stellen. Dadurch können zum Beispiel Distributoren komplette Pakete mit Installationsroutinen und Zusatzsoftware vermarkten. Anwender dürfen die Software jedoch beliebig oft installieren und weitergeben, ohne dafür Lizenzgebühren zahlen zu müssen. (lex)