FSC und Sun präsentieren identische Server

17.04.2007
Fujitsu-Siemens Computers (FSC) und Sun Microsystems haben gemeinsam Enterprise-Server auf "Sparc"-Basis vorgestellt. Die drei Rechnerlinien sind identisch und werden von FSC, Sun und Fujitsu vertrieben.

Sun und FSC haben drei neue Sparc-Server-Modelllinien vorgestellt. Diese Gemeinschaftsentwicklung läuft unter der Bezeichnung "Advanced Product Line" (APL). Beide Unternehmen werden die identischen Rechnerlinien unter gleichem Namen vertreiben. Zu den Preisen wollten die Hersteller nichts sagen. Auf die Frage, wie unterschiedlich diese bei baugleichen Systemen sein könnten, antwortete ein Sun-Sprecher: "Die Systeme sind identisch, also kann man sich vorstellen, was das für die Preisgestaltung bedeutet". Die Preise beginnen bei etwa 20.000 Dollar und reichen im Highend bei den M8000- und M9000-Modellen bis in die Millionen-Dollar-Gefilde. Die beiden Sparc-Hersteller verkündeten ihre Kooperation im Juni 2004 und sagten, erste APL-Produkte würden Mitte 2006 auf den Markt kommen. Die jetzt vorgestellten Server haben sich also um fast ein Jahr verspätet.

In den Einstiegsmodellen der "T1000-" und "T2000"-Linien werkeln die aus den Sun-Entwicklungslabors stammenden "Ultrasparc-T1"-Prozessoren ("Niagara"). Im Wesentlichen handelt es sich bei dieser Linie um die T1000- und T2000-Server, die Sun bereits seit Dezember 2005 vertreibt. Die Rechner werden im "1U"- beziehungsweise "2U"-Industriegehäuse geliefert. Die T1000-Maschine besitzt 16 GB Hauptspeicher und hat Platz für zwei 2,5-Zoll-SAS-Festplatten (SAS = Serial Attached SCSI). Beim T2000-Modell sind diese Angaben jeweils zu verdoppeln. Die Prozessoren sind mit 1 respektive 1,2 GHz getaktet.

Die Midrange-Modelle der "M4000"- und "M5000"-Familien rechnen ebenso wie die Highend-Server "M8000" und "M9000" mit der "Sparc64 VI"-CPU (Olympus). Diese hat Fujitsu entwickelt. Die Taktraten betragen hier 2,15, 2,28 und 2,4 GHz. Wegen des großen Shared-Memory sowie der hohen Speicher- und I/O-Bandbreiten eignen sich die Sparc64-VI-CPUs für Clustering-Konzepte, die hohe Rechenleistungen erreichen.

Die M-4000-Server werden mit maximal 128 GB Arbeitsspeicher (M5000: 256 GB) und zwei 2,5-Zoll-SAS-Festplatten (vier SAS-Laufwerke) ausgestattet. Sie unterstützen zwei (vier) Hardware-Partitionen. Auf jeder dieser Partitionen kann eine komplette Solaris-10-Instanz laufen. Diese wiederum lässt sich noch einmal via Solaris-Container virtualisieren, um so eine weitere Granularität des Gesamtsystems in mehrere logische Maschinen zu erzielen. Das M4000-Modell kommt im 6U-Chassis, der M5000-Server im 10U-Gehäuse.

Die drei Highend-Systeme "M8000", "M9000-32" und "M9000-64" können mit maximal 16, 32 und 64 Sparc64-VI-CPUs ausgestattet werden. Die größtmögliche Hauptspeicherkapazität beträgt je nach Modell 512 GB oder 1 beziehungsweise 2 TB. Ebenfalls je nach Rechnertyp lassen sich bis 16, 32 oder 64 2,5-Zoll-SAS-Festplatten einbauen. Maximal können bei diesen Hochleistungsservern bis zu 16 respektive 24 Hardware-Partitionen eingerichtet werden.

Die Rechner laufen unter dem Betriebssystem Solaris 10. Die Unternehmen garantieren eine binäre Rückwärtskompatibilität bis einschließlich Solaris 2.6. Sun und FSC werben mit der Aussage, Solaris 10 unterstütze von Haus aus unter anderem Virtual-Machines- und Betriebssystemvirtualisierungskonzepte. Die DDR-2-Hauptspeicher (DDR = Double Data Rate) besitzen Error Correcting Code (ECC). Der Arbeitsspeicher kann zudem gespiegelt werden, um sehr hohe Ausfallsicherheit zu erzielen. Bei dem Sparc64-VI-Prozessor handelt es sich um eine Dual-Core-CPU. Sun sagte auf Nachfrage, eine Vierkern-Sparc-CPU sei in Planung, werde aber erst in etwa anderthalb Jahren auf den Markt kommen. Die heutigen Systemplatinen seien aber bereits für künftige Quadcore-Prozessoren ausgelegt. (jm)