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FSC und IG Metall verhandeln über Arbeitszeiten

09.08.2006
Das Management will 40 Stunden pro Woche, die Gewerkschaft nicht - oder nur gegen entsprechend weitreichende Zugeständnisse.

Europas größter Computer-Hersteller Fujitsu Siemens (FSC) will in Verhandlungen mit der IG Metall Zugeständnisse von seinen Beschäftigten erreichen. Es werde ab heute mit der Geschäftsführung über deren Antrag auf eine Abweichung vom Tarifvertrag gesprochen, teilte die IG Metall in München mit. Das Management fordere für die 2.400 Beschäftigten den Werken Augsburg und Sömmerda (Thüringen) längere Arbeitszeiten und weitere Abweichungen von den tariflichen Mindeststandards. Fujitsu Siemens bestätigte den Verhandlungstermin. "Wir hoffen, dass die Verhandlungen rasch zu einem positiven Ende kommen", sagte eine Unternehmenssprecherin. Zu Details wollte sich der Computerhersteller nicht äußern.

Die IG Metall zeigte wenig Verständnis für die Forderungen. Fujitsu Siemens habe zum einen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rekordgewinn von 85 Millionen Euro gemacht. Zudem sagte Sibylle Wankel, Verhandlungsführerin der IG Metall: "Wenn Fujitsu Siemens Computers glaubt, unbedingt Kosten senken zu müssen, so gibt es bessere Ansatzpunkte, als gerade die Personalkosten." So mache zum Beispiel das Material bei einem PC 85 Prozent der Kosten aus. Die IG Metall schloss aber offizielle Verhandlungen nicht aus, wenn Beschäftigung dauerhaft gesichert werden könne.

Im zweiten Quartal schrumpfte die Zahl der von FSC verkauften PCs um zwei Prozent gegenüber Vorjahr. Der deutsche Markt war insgesamt um vier Prozent zurückgegangen. Gartners PC-Analystin Meike Escherich rechnet damit, dass die Nachfrage hierzulande frühestens 2008 wieder nachhaltig anzieht. (dpa/ajf)