FSC stellt virtuelle Magnetbandlösung CentricStore vor

05.12.2007
Fujitsu Siemens Computers (FSC) hat Version 4 seiner virtuellen Magnetbandlösung CentricStore angekündigt.

FSC hatte die erste, nur für Mainframes ausgelegte, Version von CentricStor im Jahr 2001 vorgestellt. 2003 folgte erstmals eine Version, die auch Open-Systems-basierte Maschinen unterstützt. Mit der jetzt vorgestellten und für unterschiedliche Plattformen geeigneten Version 4 ist es Anwendern möglich, Daten entweder im plattenbasierten Cache der virtuellen Magnetbandlösung zu speichern oder direkt auf Magnetband zu sichern. Sie kombiniert also Platten- und Bandsicherung. Dieses Verfahren nennt man auch Dual Target.

Das neue Speichersystem kann höher skaliert werden. Hinzukommt die Option des Thin Provisioning. Das bedeutet, dass sich Speicherressourcen flexibel zuweisen lassen. Der Raid-Cache der aktuellen CentricStor-Modelle kann auf bis maximal ein Petabyte (PB) erweitert werden. Maximal lässt sich das System auf bis zu 1,5 Millionen logische Volumes ausbauen.

FSC bietet mit den neuen Speichersystemen Services wie Live Monitoring und Health Check an. Diese Überwachung durch FSC erhöht die Verfügbarkeit der Massenspeicher. Tritt ein Fehler an den Systemen auf, werden automatisch Korrekturabläufe gestartet. Zudem werden die Geräte, die unter diese Service-Level fallen, regelmäßig geprüft. Auf diese Weise lassen sich möglicherweise auftretende Probleme bereits im Vorfeld erkennen. FSC bietet ferner ein komplettes Servicemanagement sowohl der Speichersysteme als auch der Server. FSC tritt hierbei quasi als Generalunternehmen auf, das auch dann aktiv wird, wenn der Fehler in der Kette nicht ein Gerät von FSC sondern von einem Dritthersteller betrifft.

Die CentricStore-Systeme der Version 4 bieten zudem eine Funktion der Datenreduzierung, um so den Speicherplatz im Cache zu minimieren. Dieses Feature nennt FSC Deduplizierung. Auf Nachfrage sagte FSC allerdings, dass dieses Feature erst in zirka sechs Monaten zur Verfügung steht.

Ausfallsicher über Hunderte Kilometer

Um die CentricStore-Speicher auch in punkto Ausfallsicherheit zu optimieren, können sie an zwei entfernt von einander stehenden Orten platziert werden. Da die CentricStore-Speicher wie ein Grid aufgebaut sind, können Entfernungen zwischen den Rechenzentren von 300 Kilometern realisiert werden. Marcus Schneider, Director Product Marketing bei FSC, sagte, unter Zuhilfenahme spezieller Cisco-Techniken ließen sich sogar Entfernungen von 800 bis 900 Kilometer überbrücken. Er verwies auf die Postbank, die zwei Rechenzentren in Bonn und in Frankfurt am Main mit CentricStore-Systemen betreibe. Auch der Mobilfunkanbieter Swisscom Mobile sichert seine Daten in RZs in Bern und Luzern via Fiber Channel over IP (FCIP).

Vollautomatische Kontrolle und Verwaltung

Über das Feature True Tape Virtualization (TTV) übernimmt CentricStore darüber hinaus die komplette Kontrolle und Verwaltung der physischen Bandspeicher. So stellt das System etwa automatisch Kopien von Bändern hier, die bereits etwas betagt sind oder fertigt Versionen von Datenbeständen für andere Speichermedien an. Neu ist eine Virtualisierungs-Schnittstelle, dank derer physische Allokationen von Platten und Bandlaufwerken nicht mehr vonnöten sind. Wegen dieser Funktion könne der Anwender bis zu 20 Prozent an Kosten für Administrationstätigkeiten einsparen, erklärt FSC.

Speicherexperte und Ex-Gartner-Analyst Josh Krischer von Krischer Associates sagt, dass er Unternehmen empfiehlt, mindestens alle fünf Jahre ihre Speichersysteme auszutauschen, um Technologieveränderungen ebenso wie Modifikationen bei Datenstandards begegnen zu können. Mit der CentricStore-Lösung und der hier angebotenen Feature der True Tape Virtualization ist dies möglich. (jm)