FSC schafft die Wende

15.10.2004
Einnahmen und Gewinne des Joint Ventures verbessern sich im ersten Halbjahr deutlich.

Erstmals in der fünfjährigen Firmengeschichte hat der japanisch-deutsche Hardwarekonzern Fujitsu-Siemens Computers (FSC) die Einnahmen in der ersten Hälfte eines Geschäftsjahres (Ende: 31. März) steigern können. Nach vorläufigen Zahlen, die der Konzern anlässlich seiner Hausmesse "Visit" vergangene Woche in Augsburg veröffentlichte, kletterte der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 15 Prozent. Dabei verläuft der von April bis September reichende Zeitraum traditionell eher ruhig verglichen mit dem Weihnachtsgeschäft. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen auf 2,56 Milliarden Euro nach 2,23 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten des vorherigen Fiskaljahres.

Nach Stückzahlen gerechnet lieferte das Joint Venture sogar 32 Prozent mehr Systeme als im Vorjahr aus - die Differenz zur Umsatzentwicklung ist Zeichen des immer noch starken Preisdrucks im Hardwaresegment.

Dennoch war der seit Juli amtierende Firmenchef Bernd Bischoff zufrieden, auch weil die internen Ziele übertroffen werden konnten. FSC wuchs laut IDC um acht Prozent schneller als der Markt, angepeilt waren fünf Prozent. Die einzelnen Regionen in Europa zeigten ein heterogenes Bild: Während die Einnahmen etwa in Osteuropa und Großbritannien um über 60 Prozent zulegen konnten, wuchs der Umsatz in Deutschland lediglich um zehn Prozent. Der Wettbewerbsdruck ist hierzulande besonders stark ausgeprägt, regelmäßige Angebote von Discountern wie Aldi haben die Preise nachhaltig verdorben. Bischoff rechnet nicht damit, dass sich diese Tendenz vorerst wieder ändert. Allerdings will FSC die Umsatzanteile aus dem PC-Business (60 Prozent) und dem Bereich Enterprise-Infrastruktur (40 Prozent) innerhalb der kommenden Jahre umkehren, um den Margendruck zu senken.

Ein Sorgenkind des Konzerns bleibt die Umsatzrendite, die unter einem Prozent liegt. FSC erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Gewinn vor Steuern von 18 Millionen Euro, immerhin 60 Prozent mehr als die elf Millionen Euro vom Vorjahr. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren die Umsatzrendite auf zwei bis drei Prozent zu verbessern.

Auch für den Verlauf des zweiten Halbjahres ist Bischoff optimistisch: Der Umsatz soll um mindestens zehn Prozent steigen, was auf Einnahmen von mehr als 5,8 Milliarden Euro schließen lässt. Unter dem Strich erwartet FSC ebenfalls eine Verbesserung; 2003 hatten sich die Profite auf knapp 62 Millionen Euro belaufen. (ajf)

Abb: Umsatzentwicklung im jeweils ersten Halbjahr

Die Einnahmen von FSC kletterten im ersten Halbjahr auf 2,56 Milliarden Euro. Quelle: Fujitsu-Siemens