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Früherer WorldCom-Finanzchef Sullivan wird zu fünf Jahren Haft verurteilt

12.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der ehemalige Finanzchef des einst zweitgrößten amerikanischen Telekomkonzerns WorldCom, Scott Sullivan (43), ist am Donnerstag in New York wegen Betrugs zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Er ist der fünfte frühere leitende Angestellte, der im Zuge des Bilanzfälschungsskandals um das inzwischen stark geschrumpfte Unternehmen eine Gefängnisstrafe erhielt. Erst im Juli war der ehemalige Chef des Konzerns, Bernard Ebbers, zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.

Sullivan war im Ebbers-Prozess als Kronzeuge der Anklage aufgetreten. Im Gegenzug dafür war ihm eine mildere Strafe zugesichert worden. Die zuständige Richterin Barbara Jones bezeichnete Sullivan am Donnerstag bei der Urteilsverkündung als "Architekten" des größten Bilanzfälschungsskandals der US-Geschichte in einem Umfang von elf Milliarden Dollar. Er habe sich eines Vergehens "größten Ausmaßes" schuldig gemacht. Das Gericht lasse jedoch wegen seiner Zusammenarbeit im Ebbers-Prozess und wegen der schweren Diabetes-Erkrankung seiner Ehefrau Milde walten. WorldCom hat sein Konkursverfahren derweil hinter sich, ist als MCI wieder im Geschäft und wird gerade vom Mitbewerber Verizon übernommen. (dpa/tc)