Früherer IBM-Manager soll Softwarekonzern flottmachen

Früherer IBM-Manager soll Softwarekonzern flottmachen Neuer CFO gibt Baan-Aktie Auftrieb

02.04.1999
MÜNCHEN (CW) - Die niederländische Softwareschmiede holt sich James Moones als neuen Chief Executive Officer (CFO) ins Haus. Der ehemalige IBM-Manager soll den angeschlagenen Softwarekonzern wieder profitabel machen.

Mooney, der vor dem Wechsel zu Baan 19 Jahre bei Big Blue tätig war, dürfte über ausreichende Erfahrungen in Fragen der Umorganisation und Kostenkontrolle verfügen. Er war, so heißt es in einer Mitteilung, maßgeblich am Re-Engineering des IT-Giganten seit Mitte der 90er Jahre beteiligt. Besonderer Schwerpunkt seiner Aufgaben waren der Aufbau des indirekten Vertriebskanals sowie des Service-Bereichs.

Bei Baan hofft man nun, daß Mooney dort gleiches bewerkstelligen kann. Das Unternehmen hat angesichts der Verluste von 315 Millionen Dollar im letzten Jahr und einem stagnierenden ERP-Markt eine professionelle Führung dringend nötig. Auch die Buchungen von noch nicht abgewickelten Aufträgen sowie der übermäßige Verkauf von Lizenzen an die Vertriebspartner gaben in der Vergangenheit reichlich Anlaß zu Kritik. Nach einer Untersuchung der amerikanischen Aufsichtsbehörde stellten die Softwerker ihre Buchhaltung dann auch um. Der neue CFO soll vorbehaltlich der Zustimmung durch die Aktionäre der Vorstandsriege angehören und berichtet dort an den Chief Executive Officer Tom Tinsley.

Klaas Wagenaar, der bisher das Amt des CFO bekleidete, wird sich künftig als Executive Vice-President um operative und strategische Initiativen kümmern, heißt es weiter. Die Anleger nahmen die Veränderungen bei Baan positiv auf: Der Wert der Aktie stieg am Freitag letzter Woche spontan um rund zehn Prozent und legte dann zu Wochenbeginn nochmal um den in etwa gleichen Wert zu.