Carly Fiorina und Meg Whitman

Frontfrauen der IT-Branche gehen bei Kongresswahl leer aus

03.11.2010
Mit Spannung hat auch die IT-Branche den Ausgang der Kongresswahl in den USA verfolgt.

Schließlich sind zwei aus den eigenen Reihen mit angetreten. Doch sowohl die ehemalige HP-Chefin Fiorina als auch die ehemalige Ebay-Chefin Whitman blieben in Kalifornien erfolglos.

Carly Fiorina ist Widerstände gewöhnt. Vor mehr als acht Jahren setzte sie sich als Vorstandschefin bei Hewlett-Packard über alle Bedenken hinweg und drückte die Übernahme des Konkurrenten Compaq durch. Jetzt aber erwies sich der Wählerwille offenbar als härterer Brocken.

Den Compaq-Deal sicherte sich die resolute Texanerin im März 2002 mit der knappen Aktionärsmehrheit von 51,4 zu 48,6 Prozent. Bei der Senatswahl in Kalifornien hingegen reichte es nach vorläufigen Ergebnissen nicht zur Mehrheit: Als Kandidatin der Republikaner kam Fiorina beim Auszählungsstand von 81 Prozent nur auf 43,2 Prozent - zu wenig, um die langjährige Senatorin Barbara Boxer aus dem Kongress in Washington zu vertreiben; die Kandidatin der regierenden Demokraten gewann zum elften Mal in Folge.

Die 56-jährige Fiorina stand von 1999 bis 2005 an der Spitze des PC-Weltmarktführers HP. Am Wahlabend vermied sie es zunächst, ihre Niederlage offiziell einzugestehen. Aber auf einer Wahlparty in Hollywood sagte sie nach einem Bericht der "Los Angeles Times" mit Blick auf den Wahlsieg der Republikaner im Repräsentantenhaus, der zweiten Kammer des US-Parlaments: "Heute Abend ist es toll, bei den Republikanern zu sein." Mit Blick auf das eigene Ergebnis fügte sie allerdings hinzu: "Kalifornien ist halt immer ein bisschen anders, stimmts?"

Auch im Rennen um die Nachfolge des kalifornischen Gouverneurs Arnold Schwarzenegger konnte die ehemalige Ebay-Vorstandschefin Meg Whitman das Regierungsamt nicht für die Republikaner verteidigen. Die Geschäftsfrau war von 1998 bis 2008 bei eBay, zuvor unter anderem bei Walt Disney für strategische Planung zuständig.

Whitman unterlag nach vorläufigem Ergebnis (Auszählungsstand 82 Prozent) mit 41,9 zu 53,0 Prozent dem demokratischen Kandidaten Jerry Brown. "Es hat nicht ganz gereicht für uns", sagte sie am Wahlabend vor ihren Anhängern, "aber sicherlich nicht aus Mangel an harter Arbeit, Entschlossenheit und einer klaren Vision, unseren Staat besser zu machen."

Whitman steckte gut 140 Millionen Dollar aus ihrem Privatvermögen in den Wahlkampf. Nach ihren Motiven dazu befragt, antwortete sie in der Abschlussdebatte, dies habe ihr auch ermöglicht, unabhängig zu bleiben. (dpa/tc)