Diesjährige Konjunkturprognose des US-Handelsministeriums:

Freundlichere Aussichten für DV-lndustrie

21.01.1983

WASHINGTON (CW) - Die amerikanische DV-Industrie kann in diesem Jahr wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft blicken. Für 1983 erwarten die Experten des US-Handelsministeriums ein Umsatzplus von 18 Prozent. Insgesamt soll der Wert aller verkauften Produkte und Dienstleistungen in den Vereinigten Staaten 40.2 Milliarden Dollar erreichen.

Wie aus dem jährlich erscheinenden "U.S. Industrial Outlook" des Handelsministeriums weiter hervorgeht, steigt die Ausfuhr von US-Computern und DV-Dienstleistungen in diesem Jahr um 20 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar. Auf der Importseite prognostiziert der Bericht sogar eine Steigerung von 35 Prozent auf insgesamt 2,9 Milliarden Dollar. Schwerpunkte seien hier weiterhin Peripheriegeräte für den Kleincomputerbereich und hier insbesondere Drucker und Speicherplatten aus Japan.

Das Jahr 1982 verlief nach Angaben des Handelsministeriums für die amerikanische DV-Industrie insgesamt enttäuschend. Entgegen den zu Jahresbeginn prognostizierten Zuwachszahlen von 15 Prozent wurden lediglich 11,3 Prozent erzielt. Ein relativ gesundes Wachstum hätten Tischcomputer samt entsprechender Peripherie sowie 32-Bit-Minicomputer erzielen können, während die Nachfrage nach

16-Bit-Minicomputern, Mainframern sowie OEM-Peripherie "bemerkenswert" zurückgegangen sei.

Als Hauptgründe für die schwache Geschäftsentwicklung werden in dem Bericht die anhaltende weltweite Rezession sowie der hohe Außenwert des Dollars angeführt. Dies habe sich vor allem in der geringen Exportzuwachsrate von lediglich 4,5 Prozent niedergeschlagen. Angesichts des fehlenden Aufschwungs in Westeuropa seien beispielsweise die Ausfuhren in die Bundesrepublik, nach Frankreich und nach Italien "spürbar" zurückgegangen. Einzig bei den Lieferungen nach Japan hätte die amerikanische DV-Industrie zehn Prozent zulegen können. Insgesamt weist der Bericht des Handelsministeriums für 1982 ein Exportvolumen von 8,9 Milliarden Dollar aus.

Auf der anderen Seite seien die Importe im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar gestiegen. Mit einem Anteil von rund einem Drittel an den Einfuhren habe Nippon Kanada von der Position des Hauptlieferanten verdrängt. Angesichts dieses Zuwachs und der vergleichsweise geringen Steigerungsrate bei den US-Exporten habe sich daher der Handelsbilanzüberschuß der USA gegenüber Japan im DV-Bereich auf "nur noch" 6,7 Milliarden Dollar verringert.