Freischaltung dauert zu lang: o2 kritisiert Telekom und Netzagentur

30.01.2008
o2 hat die Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom bei der Freischaltung von DSL-Anschlüssen kritisiert und die Überwachungsfunktion der zuständigen Netzagentur beanstandet. Demnach dauert es fast 40 Tage, bis die Telekom o2-Kunden freischaltet. Der Netzbetreiber tritt der Abhängigkeit von der Konkurrenz mit dem Ausbau des eigenen Netzes entgegen.

Seit Ende Oktober 2006 bietet der Netzbetreiber o2 seinen Kunden neben Mobilfunktarifen auch Festnetz- und DSL-Pakete an, die Resonanz auf diese Angebote war bislang zurückhaltend. Das könnte sich auch in der schlechten Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom begründen. Der kleinste deutschen Mobilfunkbetreiber kritisiert die Leistungsbereitschaft des Bonner Konzerns und macht der Netzagentur schwere Vorwürfe.

In einem Interview mit dem Handelsblatt gab o2-Deutschland-Chef Jamie Smith zu verstehen, es dauere "fast 40 Tage, bis die Telekom die letzten Meter Kabel bis in die Wohnzimmer unserer Kunden freischaltet". Solche Wartezeiten seien "völlig inakzeptabel". Von der Bundesnetzagentur, die für die Überwachung der Zusammenarbeit verantwortlich ist, zeigte sich Smith enttäuscht. "Die Netzagentur hält sich weitgehend raus", sagte der Manager. Die Deutsche Telekom ist verpflichtet, Wettbewerbern wie o2 einen Teil ihres Netzes zur Verfügung zu stellen.

Der starken Abhängigkeit von der Konkurrenz tritt o2 mit dem Ausbau des eigenen Netzes entgegen. So werde das Unternehmen bis 2010 3,5 Milliarden Euro in Deutschland investieren, "der Großteil davon geht in den Netzausbau und davon widerum der größte Teil in den Mobilfunk", so Smith. Zudem prüfe o2 Zukäufe, um die Marktposition zu stärken.

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