FreeBSD 7.1

Freies Unix-Derivat mit höherer Multicore-Performance

06.01.2009
Von 
Uli Ries ist freier Journalist in München.
Anzeige  Die Entwickler von FreeBSD haben die aktuelle Version 7.1 ihres Projekts veröffentlicht. Der neue Release ist das erste größere Update – Bugfixes, Verbesserungen, Neuerungen – der seit knapp einem Jahr erhältlichen Vorgängerversion des freien Unix-Derivats. FreeBSD ist insbesondere als Webserver sehr beliebt und läuft unter anderem auch auf Itanium-Hardware (IA-64).
Ideal für Intranet- und Internet-Server: Das Gratis-Unix Free BSD.
Ideal für Intranet- und Internet-Server: Das Gratis-Unix Free BSD.
Foto: The FreeBSD Foundation

Gewichtigste Neuerung von FreeBSD 7.1 ist der neue Prozess-Scheduler ULE, der auf Multicore-CPU-Systemen mehr Leistung bringen soll. Der Scheduler teilt die Prozessor-Ressourcen zu. Das Betriebssystem soll dank ULE-Scheduler auch bei hoher Systemlast schneller reagieren. Den Multicore-optmierten Scheduler gibt es bereits seit Version 7.0, allerdings musste er unter dieser Version noch manuell aktiviert werden. Jetzt ist der ULE-Scheduler zumindest in den Kerneln für AMD64- und i386-Systeme von Haus aus im Einsatz. Ebenfalls neu ist der Einzug der API „cpuset“. Mit cpuset lassen sich Threads an dedizierte Prozessorkerne binden und CPU-Ressourcen gruppieren und dann Prozessen zugewiesen werde.

Relevant ist darüber hinaus die erstmalige Integration von Suns Performance-Analyse und -Debugging-Tool DTrace in den FreeBSD-Kernel. Mit dem aus OpenSolaris übernommenen DTrace können Programmierer und System-Administratoren Kernel- und Anwendungsprobleme auch auf laufenden Produktions-Systemen nachverfolgen.

Weitere Neuerungen sind der überarbeitete Bootloader, der jetzt auch einen Systemstart direkt von USB-Speichern erlaubt und die Updates der Desktops auf KDE Version 3.5.10 beziehungsweise auf die Gnome-Version 2.22.3. Eine vollständige Liste aller Neuerungen findet sich hier. Verfügbar ist FreeBSD 7.1 für die Architekturen AMD64, i386, IA-64, PC98, PowerPC sowie Sparc64 und steht unter anderem als DVD-ISO-Image zum Download. Die Vorgänger-Linie der 6er-Versionen soll noch bis Ende 2010 mit Security-Updates bedacht werden, wird jedoch ansonsten nicht mehr weiter entwickelt.