EG-Kommission legt Stufenplan bis 1992 vor:

Freier Markt der Telekommunikation

12.02.1988

BRÜSSEL (IDG) - Die Kommission der Europäischen Gemeinschaft will die Konkurrenz auf dem Europäischen Telekommunikationsmarkt ankurbeln. In der vergangenen Woche legte sie einen Stufenplan vor, der die vollständige (Öffnung dieses Marktsegments innerhalb der zwölf Mitgliedsstaaten bis 1992 regeln soll.

Nach dem Willen der Gemeinschaft sollen bis Ende 1990 die Einfuhrbeschränkungen für Terminals und Zubehör wegfallen. Ein entsprechender Vorschlag wird bis März dieses Jahres vorgelegt. Einen gemeinsamen Markt soll es ab 1989 auch auf den Gebieten der Fernmeldedienstleistungen VAN=Value Added Networks geben. Bis auf Basis-Dienste und die Tele-Infrastruktur - beide Bereiche bleiben in der Hand des Staates - soll auch hier Konkurrenz das Geschäft und die Innovation beleben.

Satelliten-Empfangsantennen können ab 1990 aus jedem EG-Land angeboten und montiert werden. Einzige Ausnahmen sind hier diejenigen Geräte, die bereits an öffentliche Netze angeschlossen sind. Für die Zukunft verlangt der Plan außerdem eine verstärkt kosten- und damit kundenorientierte Tarifstruktur für Teledienste und Mehrwertsteuer. Eine verstärkte Vernetzung öffentlicher Systeme soll den Wettbewerb europäischer Anbieter zusätzlich erhöhen.

Um einen einheitlichen Standard für die Telekommunikation innerhalb der EG zu gewährleisten, soll bis April 1989 das "European Telecommunication Standard Institute (ETSI) ins Leben gerufen werden (vergleiche CW Nr.5/88, Seite 5).

Plan ist die Realisierung des sogenannten "Green Paper", das bereits 1987 von der EG herausgegeben wurde und Ideen für mehr Konkurrenz und die Öffnung des europäischen Marktes enthielt.