Freier FTP-Client für Windows

31.01.2005
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Windows bringt gleich zwei Clients für das File Transfer Protocol (FTP) mit. Zum einen die ftp.exe, eine Ausführung für den Textmodus. Sie verlangt für jede Aktion die Eingabe von Kommandos und kommt daher für die meisten Anwender nicht in Betracht. Zum anderen unterstützt der Internet Explorer auch FTP, bietet dafür aber nur rudimentäre Funktionen und erweist sich beim Dateitransfer per Drag and Drop als unhandlich.

Eine interessante Alternative zu den Bordmitteln von Windows stellt der freie FTP-Client "FileZilla" dar. Er bietet alle Funktionen, die man von einer solchen Software im professionellen Einsatz erwarten kann. Dazu zählen verschlüsselte Verbindungen über Secure Shell (SSH) und SSL, Unterstützung für SOCKS zur Überwindung von Firewalls sowie die Authentifizierung über Kerberos.

Wenn es die Gegenseite zulässt, dann kann FileZilla unterbrochene Downloads beim nächsten Versuch wieder fortsetzen. Die Kooperation des Servers setzt das Tool auch bei der Komprimierung von Daten (MODE Z) voraus. Bei der länger dauernden Bearbeitung einer Website erweist sich die "Keep-Alive"-Funktion als besonders nützlich. Viele Provider trennen schon nach kurzer Inaktivität die Verbindung zum Client, so dass man sich laufend neu anmelden muss. FileZilla sendet in frei konfigurierbaren Abständen "harmlose" Kommandos wie "pwd" an den Server und hält damit die Verbindung aufrecht.

Etwas gewöhnungsbedürftig präsentiert sich die voreingestellte Benutzeroberfläche mit ihren fünf geöffneten Fenstern. Auf den "Nachrichten-Log" und die Transferwarteschlange kann man aber normalerweise verzichten, sie lassen sich über den Einstellungsdialog dauerhaft ausblenden. Sehr komfortabel ist die Möglichkeit, Dateien vom entfernten Rechner direkt in einen frei wählbaren Editor übertragen und dort bearbeiten zu können.

CW-Fazit: Wer Dateien regelmäßig überträgt, braucht mehr als die FTP-Bordmittel von Windows. FileZilla lässt kaum ein Feature vermissen.