Im geschäftskritischen Backend sind Open-Source-Lösungen noch eher die Ausnahme. Doch am Rand dieses Kerns blüht Quelloffenes, vor allem wenn es in Richtung Web geht. Die CW-Schwesterpublikation "Infoworld" hat in diesem Jahr erneut die Kategorie Middleware und Plattformen aufgenommen und dort neun Projekte gekürt. Sie reichen von Klassikern wie der Virtualisierungslösung "Xen" bis hin zu neueren Lösungen wie "WSO2 Carbon" für Service-orientierte Architekturen. Natürlich gibt es noch eine ganze Reihe anderer hochwertiger Open-Source-Angebote für die IT-Infrastruktur. Der Infoworld-Jury war es wichtig, eine Auswahl an Programmen zu treffen, die sich einerseits in der Praxis bereits bewährt haben, andererseits die heißen IT-Themen dieses Jahres abdecken. Und dazu gehören eben Virtualisierung, Service-orientierte Architekturen sowie Daten- und Applikationsintegration.
- Jitterbit
Der klassische Fall von „weniger ist mehr“ ist Jitterbit zur Daten- und Applikationsintegration. Selbst Business-Anwender sollen mit der Point-and-Click-Connectivity des Systems ihre Programme verbinden können. - Mule ESB
Unter den quelloffenen ESBs ist der Enterprise Service Bus Mule führend. In großen Projekten ist er jedoch aufgrund einiger fehlender Highend-Features eher die Ausnahme. - Nginx
Leichter, schneller und weniger Ressourcen-intensiv als seine Apache Pendants, das ist der Web-Server und Reverse-Proxy Nginx. Allerdings kommt er dafür auch mit deutlich weniger Funktionen. - OpenVZ
Eine leistungsfähige und skalierbare Server-Virtualisierung mit dynamischer Ressourcenverwaltung und einfacher Administration verspricht OpenVZ. Ein Nachteil ist seine Begrenzung auf das Linux-Umfeld. - Talend Open Studio
Datenintegration und -bewirtschaftung etwa für Data Warhouses bietet das Talend Open Studio. Eine Lösung für große und kleine Projekte mit niedrigen Einstiegshürden. - Turnkey Linux
Wer eine schnell lauffähige Software-Appliance etwa für Tomcat oder MySQL benötigt, sollte sich im Projekt von Turnkey Linux umschauen. Dort erwarten ihn 16 vorkonfigurierte Pakete. - VirtualBox
Manchem Entwickler, der auf seiner Workstation Client-Server-Systeme entwerfen und testen, dafür aber kein Geld ausgeben will, dürfte die Open-Source-Edition der Sun-Software VirtualBox reichen. - WSO2 Carbon
Quelloffene Systeme bieten sich besonders an, wenn man im Bereich von Trendthemen wie Service-orientierten Architekturen möglichst ohne finanzielles Risiko experimentieren will. WSO2 Carbon bietet hier eine Möglichkeit. - Xen
Ein Pionier im Bereich Server-Virtualisierung ist Xen. Seine Industrieunterstützung ist groß, ebenso seine Verbreitung in den Virtualisierungslösungen einiger Hersteller.