Freie CMS-Lösungen für Unternehmen

20.01.2005
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

XSLT immer noch ein Exot

Im Vergleich zum Präsentationsformat HTML eignet sich XML zudem besser für die Beschreibung des Dokumentenaufbaus. Zur Transformation in unterschiedliche Ausgabeformate spielt XSLT eine zentrale Rolle. Damit sind viele Anwender indes noch nicht vertraut und ziehen daher oft alternative Systeme auf Basis des populären PHP in Betracht. Bei der Ausgabe von Inhalten profitiert Lenya von den vielfältigen Cocoon-Möglichkeiten. Dazu zählt die dynamische Erzeugung von PDF, WML, HTML oder Office-Dateien. Lenya kann zudem Portlets nach dem Standard JSR-168 generieren.

Bausteine von Apache

Lenyas Stärken beruhen vor allem auf den Fähigkeiten der verwendeten Apache-Plattform und liegen besonders in der Integration mit Backend-Systemen sowie WebDAV-fähigen Autorenwerkzeugen wie Office. In der Version 1.4, die im Laufe dieses Jahres fertig werden soll, kommt mit der Unterstützung von JSR-170 eine weitere Option hinzu. Dann soll es möglich sein, Informationen nicht nur wie bisher im Dateisystem abzulegen, sondern über die Jackrabbit-Abstraktion in Datenbanken zu speichern.

Zu den bereits gut etablierten Systemen zählt "Open CMS". Nach rund zwei Jahren steht dort mit der Version 6.0 wieder ein größeres Release bevor. Unter den Java-basierenden freien CMS besitzt diese Software das dichteste Netz an Dienstleistern. Die Weiterentwicklung des Kernsystems obliegt hauptsächlich der Kölner Alkacon Software, während die Community mehrere Zusatzmodule beisteuert. Open CMS bedient sich ebenfalls einiger Apache-Module, darunter Lucene oder Tomcat. Cocoon kommt indes nicht zum Einsatz, so dass im Vergleich zu Lenya nur wenige Ausgabeformate unterstützt werden. Es fehlt auch die Möglichkeit, Inhalte in Form von Portlets auszugeben.

Noch ziemlich mager sieht der Funktionsumfang bei einigen anderen freien Java-CMS aus. Das gilt etwa für "Daisy", das ebenfalls auf Cocoon beruht und ein Wiki als Frontend bietet. Noch dürftiger präsentiert sich "Magnolia" von der rührigen Schweizer Firma Obinary, dem derzeit noch wesentliche Funktionen für den Unternehmenseinsatz fehlen. Dazu zählen eine Workflow- und Such-Engine, Versionierung sowie Authentifizierung über LDAP. Einiges davon soll in der Version 2.1 geliefert werden. Eine zentrale Rolle spielt bei Magnolia die Unterstützung für JSR-170, die ebenfalls von Apaches Jackrabbit stammt.