Honorare

Freiberufler rechnen mit weniger Geld

29.04.2009
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Auch unter selbständigen IT-Profis breitet sich Pessimismus aus. So erwarten immer mehr Freiberufler, dass ihre Honorare stagnieren oder sinken.

Die aktuelle Lage im IT-Projektmarkt ist unsicher: Freiberufler müssen sich öfter als früher für ein neues Projekt bewerben, sie müssen längere Wartezeiten zwischen zwei Projekten in Kauf nehmen und werden mit kürzeren Projektlaufzeiten konfrontiert. Auch in Sachen Honorare rechnen die meisten Freiberufler mit Stagnation (42 Prozent) oder Einbußen (38 Prozent). Das ergab eine Umfrage des Projektportals Gulp unter 300 IT-Freiberuflern und 36 Projektanbietern im März 2009.

Projektvermittler halten Margen unter Verschluss

Demnach erwartet nur noch jeder fünfte Freiberufler, dass die Stundensätze steigen. Noch pessimistischer sind die Projektanbieter, von denen mehr als jeder zweite erwartet, dass die Stundensätze schrumpfen. Zum Vergleich: 2008 waren noch 58 Prozent der Projektvermittler davon ausgegangen, dass die Honorare weiter steigen. Die Mehrheit der befragten Projektvermittler ist immer noch der Ansicht, dass die selbständigen IT-Experten zu viel verlangen. Mehr als jeder zweite Freiberufler hingegen ist überzeugt, dass seine Preisvorstellungen richtig sind.

Gegensätzlich beurteilen Freiberufler und Projektanbieter auch das Thema Marge. Gut zwei Drittel der IT-Experten beklagt sich, dass sie die Höhe des Stundensatzes nicht erfahren, die der Vermittler dem Endkunden in Rechnung stellt. Somit bleibt auch im Unklaren, welche Marge für die Vermittlungsagentur bei dem geschäft abfällt. 58 Prozent der befragten Projektanbieter geben allerdings an, dass sie die Margen offen legen, wenn sie der Freiberufler fragt.