Freiberufler müssen viel telefonieren

25.04.2005
Von Svenja Hofert

Für die Berlinerin ist der Shop ein großer Traum, zu dem es beruflich keine Alternative gibt. Dabei ist es nicht ihr Ziel, Reichtümer anzuhäufen, sondern vielmehr unabhängig zu leben und sich selbst etwas Kleines, Feines aufzubauen. Genau hier liegt der entscheidende Unterschied der heutigen Gründer, die sich oft aus der Arbeitslosigkeit heraus zum Schritt in die Selbständigkeit entscheiden, gegenüber der früheren New-Economy-Bewegung: Wer heute gründet, tut dies für sich selbst und ohne große Wachstumspläne. Oft nicht mal mit großen Leidenschaften, sondern einfach weil Gründung eine berufliche Alternative ist.

So könnte sich David Klein**, 39 Jahre, auch gut vorstellen, wieder fest angestellt zu sein. Doch im Moment entscheiden die Gegebenheiten am Arbeitsmarkt. "Und was, wenn ich mir nach fünf Jahren wieder etwas Neues suchen muss? Spätestens dann bin ich zu alt. Also lieber jetzt etwas aufbauen."

Auch wenn es am Anfang hart ist, am Ende zahlen sich Durchhaltewillen und Verzicht aus. Es lohnt sich, Auftraggeber abzuklappern, nachzufassen - und zuzusehen, wie das eigene Unternehmen wächst. Denn: Was einmal aufgebaut ist, steht fest auf eigenen Beinen. Das nimmt einem so schnell niemand mehr weg. (iw)

*Svenja Hofert ist Autorin, Journalistin und Coach in Hamburg.

**Namen von der Redaktion geändert.