CIOs klagen

Freiberufler bunkern ihr Wissen

18.08.2009
Von 
Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.

Das Logistik-Unternehmen arbeitet sowohl mit IT-Dienstleistern als auch mit Personalvermittlungs-Agenturen zusammen. Während Erstere komplexe Projekte übernehmen, seien Agenturen für einzelne Skill-Profile zuständig. Burger: "Wenn wir Freelancer mit besonderen Fähigkeiten suchen, lassen wir uns Namen geben und wählen persönlich aus."

Bei Hellmann Worldwide Logistics gibt es zudem ein zentrales Vertrags-Management, in dem auch Adressen von einzelnen Freelancern enthalten sind. In diesem Pool könnten die Skills der potenziellen Externen nachgelesen werden. Wenn genau danach Bedarf bestünde, würden die Betroffenen direkt kontaktiert. Hin und wieder empfehlen interne Mitarbeiter auch den einen oder anderen Freiberufler. Burger: "Mund-zu-Mund-Propaganda hat gleich zwei Vorteile. Der Externe ist gut, und das Unternehmen spart Vermittlungskosten."

Wissensweitergabe gehört zum Job

Die Kritik vieler IT-Chefs kann Thorsten Ganzer, freiberuflicher Wirtschaftsinformatiker und SAP-Spezialist, nicht so ganz verstehen. Für ihn ist es selbstverständlich, sein Wissen an interne Mitarbeiter weiterzugeben: "Wenn der Kunde möchte, dass ich jemanden anlerne, damit er das Produkt betreuen kann, gehört das genau so zum Job wie alles andere." Für den Externen steht fest, dass die Wissensvergabe zum Job dazu gehört - wenn der Kunde es wünscht und ihm die Strukturen bereitstellt. Als einsamer Rufer in der Wüste sieht er sich nämlich nicht.