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Freenet will zu AOL

02.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Vorstandsvorsitzende des Internetanbieters Freenet, Eckhard Spoerr, kann sich einen Zusammenschluss mit der Deutschland-Tochter von AOL vorstellen, berichtet die "Financial Times Deutschland". Durch eine Fusion hätten die Unternehmen gute Chance, zu T-Online aufzuschließen. Die Telekom-Tochter ist mit rund neun Millionen Kunden der größte Online-Dienst Deutschlands. Freenet hat 3,5 Millionen Nutzer, AOL Deutschland 2,6 Millionen. Erste Kontakte zu AOL-Deutschland-Chef Stanislas Laurent bestehen laut Spoerr, es sei jedoch zu früh für ernsthafte Gespräche.

Freenet muss sich nach einem neuen Partner umsehen. Der Mutterkonzern Mobilcom will den Internetdienstleister verkaufen, um die eigene Schuldenlast zu senken. Spoerr äußerte sich allerdings in einem Gespräch mit dem Branchendienst "vwd" verwundert über Pläne des Mobilcom-Vorstandchefs Thorsten Grenz, einen strategischen Anteil für 7,50 bis acht Euro abgeben zu wollen. Nach dieser Bewertung wäre Freenet für 40 Euro pro Kunde zu haben. Bei vergleichbaren Übernahmen in Europa würde jedoch 100 Euro pro aktivem Einwahlkunden bezahlt, sage Spoerr. (lex)