Prognose weiter offen

Freenet-Umsatz steigt dank debitel über eine Milliarde

14.11.2008
Nach der Übernahme von debitel hat das Telekomunternehmen Freenet AG im abgelaufenen Quartal deutlich mehr verdient und umgesetzt als im Vorjahr.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich im dritten Quartal auf 133,5 Millionen Euro (Vorjahr: 67,4 Millionen), wie das Unternehmen am Freitag in Büdelsdorf mitteilte. Außerdem überschritt Freenet mit seinen Umsätzen erstmals die Milliardengrenze und erlöste 1,08 Milliarden Euro (Vorjahr: 400 Millionen). Allein 1,01 Milliarden Euro stammten dabei aus dem Geschäftsfeld Mobilfunk. Zum Ausblick machte Freenet noch immer keine Angaben.

Die Aktie legte im frühen Handel um 4,68 Prozent auf 4,92 Euro zu. Unterm Strich verbuchte Freenet einen Gewinn von 138,1 Millionen Euro nach einem Minus von 22,7 Millionen Euro im Vorjahr. Das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäften belief sich auf 161,1 Millionen Euro. Wegen der debitel-Übernahme sind die Zahlen kaum mit dem Vorjahreswert vergleichbar - im zweiten Quartal waren Umsatz und Gewinn noch deutlich zurückgegangen.

Außerdem ist das zum Verkauf stehende DSL-Geschäft erstmals nicht in den Zahlen enthalten - der Bereich hatte in den ersten neun Monaten 2008 einen Verlust von 46,4 Millionen Euro ausgewiesen. Rund 50.000 Kunden kündigten zudem im abgelaufenen Quartal ihre Verträge. An dem angekündigten Verkauf des DSL-Geschäfts werde weiterhin gearbeitet, sagte Vorstandschef Eckhard Spoerr. Mit dem Verkauf will Freenet den nach der debitel-Übernahme angehäuften Schuldenberg reduzieren.

Durch die Übernahme von debitel ist Freenet mit rund 19 Millionen Kunden zum drittgrößten Mobilfunkanbieter aufgerückt. Darunter sind rund 13 Millionen der alten debitel- und rund sechs Millionen der ehemaligen freenet-Kunden. Die Erlöse im Mobilfunkbereich stiegen ebenso wie der Gesamtumsatz dank der Übernahme auf mehr als eine Milliarde Euro. Trotzdem warnt das Unternehmen vor dem härter werdenden Wettbewerb auf dem Markt. Vor diesem Hintergrund will Freenet in den kommenden Monaten versuchen, alle Synergien und Potenziale zur Kosteneinsparung auszuschöpfen. Auch die Auswirkung der Rezession in Deutschland müsse noch abgewartet werden. Potenzial sieht Spoerr in erster Linie in der Vermarktung von Datentarifen. (dpa/tc)