Bei Freenet ist man derzeit dabei, die Finanzierungsmöglichkeiten des von Branchenexperten auf 100 bis 250 Millionen Euro geschätzten Geschäfts zu prüfen. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" ist geplant, die Übernahme mit einer Kapitalerhöhung und der Freigabe neuer Aktien zu finanzieren. Mobilcom ist derzeit mit 77 Prozent an Freenet beteiligt.

Das Geschäft birgt Synergien für beide Parteien: Das Büdelsdorfer Unternehmen Mobilcom, das innerhalb der ersten neun Monate in der Festnetzsparte knapp 3,9 Millionen Euro Verlust verbuchte, könnte sich ganz auf das Mobilfunkgeschäft konzentrieren und den defizitären Bereich abstoßen. Freenet hingegen bekäme mit der Übernahme die Kontrolle über die bereits genutzte Infrastruktur des Konzerns und mehr als nur eine Provision für verkaufte Gesprächsminuten. Die Kunden des Internet-Anbieters nutzen derzeit rund zwei Drittel der von Mobilcom veräußerten Verbindungen.

Freenet bedient sich dabei einer Technik, die es erlaubt, via DSL auch ISDN-Telefondienste anzubieten. Laut Freenet-Chef Eckhard Spoerr sollen mit der Technik im ersten Halbjahr 2002 insgesamt 40 weitere deutsche Städte erschlossen werden. (kf)