Höhere Dividende

Freenet dank Zukäufen mit Umsatzschub

28.02.2014
Der Telekommunikationsanbieter Freenet hat im vergangenen Jahr stark von Zukäufen profitiert.

Der Umsatz erhöhte sich zum Vorjahr von 3,09 Milliarden Euro auf 3,19 Milliarden Euro, wie das im TecDax notierte Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte. Dazu trug die Übernahme der Ladenkette Gravis rund 131 Millionen Euro bei, der Onlinehändler Motion TM lieferte rund 108 Millionen Euro. Freenet will sich durch den Ausbau des Einzelhandelgeschäfts unabhängiger vom hart umkämpften Mobilfunkmarkt machen. Dort drückt der Preiswettbewerb auf das Geschäft. Der durchschnittliche monatliche Umsatz pro Vertragskunde sackt um 1,1 Euro auf 22,3 Euro ab, da Freenet-Kunden zu günstigeren Tarifen wechselten. Im nachbörslichen Handel reagierten die Aktien des Unternehmens kaum auf die Mitteilung.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb mit 357,4 Millionen Euro unverändert. Mit den Jahreszahlen erfüllte Freenet die Erwartungen am Markt. Unter dem Strich stieg der Überschuss von 173 auf 239 Millionen Euro. Ein wesentlicher Unterschied zum Vorjahr war, dass sich die Abschreibungen und Wertminderungen auf 56 Millionen Euro knapp gedrittelt haben. Das lag daran, dass die Abschreibungen auf Goodwill im Zusammenhang mi der Debitel-Übernahme ausliefen.

Für das vergangene Jahr schlagen die Büdelsdorfer eine im Vergleich zu 2012 um 10 Cent auf 1,45 Euro erhöhte Dividende je Aktie vor. Für 2014 und 2015 stellt Freenet jeweils leichte Zuwächse bei Umsatz und operativen Gewinn in Aussicht. Die Anzahl der Vertrags- und No-Frills-Kunden soll zulegen, während der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde 2014 abnehmen und sich 2015 stabilisieren dürfte. Das Ebitda soll in diesem Jahr auf 365 Millionen Euro und 2015 auf 370 Millionen Euro zulegen.

Die Kontinuität bei Freenet an der Unternehmensspitze ist zumindest garantiert. Der Mobilfunkanbieter hatte vergangene Woche vorzeitig die Verträge des gesamten Vorstands verlängert. Unternehmenschef Christoph Vilanek soll die Zügel bis Ende 2018 in der Hand halten. Joachim Preisig bleibt bis Ende 2019 Finanzvorstand, genau wie Technikvorstand Stephan Esch.

Der Mobilfunkmarkt in Deutschland ist hart umkämpft. Freenet konkurriert sowohl mit den vier Netzbetreibern Deutsche Telekom , Vodafone, E-Plus und Telefonica (O2) als auch mit Drillisch . Dieses Unternehmen hat wie Freenet kein eigenes Netz, sondern kauft sich diese Dienstleistung ein. An dem harten Wettkampf wird auch die bevorstehende Fusion von E-Plus und O2 nach Einschätzung von Freenet nichts ändern. (dpa/tc)