Nach Gewinnsprung

Freenet-Aktionäre sehen nach zwei Jahren wieder Dividende

10.02.2010
Freenet will nach einem Gewinnsprung im abgelaufenen Jahr wieder eine Dividende zahlen. Der Mobilfunkanbieter aus Büdelsdorf konnte im abgelaufenen Jahr laut vorläufigen Zahlen seinen Gewinn mehr als verdoppeln.
Freenet-Chef Christoph Vilanek
Freenet-Chef Christoph Vilanek
Foto: Freenet AG

Nun sollen auch die Aktionäre wieder mit einer Dividende von 20 Cent je Aktie beteiligt werden, nachdem sie zwei Jahre lang leer ausgegangen waren. An der Börse sorgte die Ankündigung gestern für einen Kurssprung: Bis zum Mittag stieg die Aktie um mehr als drei Prozent.

Börsianer feierten vor allem die Ausschüttung an die Aktionäre. Nach Ansicht von Analyst Jochen Reichert von SES Research sollten die Ergebnisse wegen Einmaleffekten nur auf operativer Ebene bewertet werden. Hier habe das Unternehmen im Mobilfunkbereich zuletzt ein "unglaublich starkes Quartal" abgeliefert. Zudem sei Freenet mit der Restrukturierung auf Kurs. Zusammen mit der Dividende sei der Blick in die Zukunft damit positiv. Einen Ausblick für 2010 gab Freenet bislang nicht. Ein anderer Analyst sagte, wie die Entwicklung tatsächlich ausgefallen sei, werde sich erst im Geschäftsbericht zeigen, wenn zum Beispiel die Kundenzahlen vorlägen. Freenet will die Bilanz nach derzeitigem Plan am 16. März vorlegen.

Schulden gesenkt

Freenet-Vorstandschef Christoph Vilanek zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen: "Wir haben unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2009 erreicht", sagte er. Durch die eingenommenen Barmittel und den Verkauf der Geschäftsbereiche seien die Nettofinanzverbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr um etwa 40 Prozent gesenkt worden. Im Zuge der Übernahme des Konkurrenten Debitel vor gut anderthalb Jahren hatte Freenet einen Schuldenberg von mehr als einer Milliarde Euro angehäuft. Den Schuldenabbau hatte Vilanek zuletzt zur Bedingung für eine Ausschüttung an die Aktionäre gemacht.

Der Freenet-Chef will sich in Zukunft ganz auf das Mobilfunkgeschäft konzentrieren und trennte sich deshalb im vergangenen Jahr nicht nur von der DSL-Sparte, sondern auch vom Webhoster Strato. Unterm Strich konnte der Mobilfunkanbieter so seinen Gewinn mit 256,5 (Vorjahr: 111,6) Millionen Euro mehr als verdoppeln. Die aufgegebenen Geschäftsbereiche und Verkaufserlöse trugen einem Sprecher zufolge rund 240 Millionen Euro zum Ergebnis bei, während das laufende Geschäft nur einen Gewinn von knapp 17 Millionen Euro einbrachte.

Prognose übertroffen

Auf die Jahreszahlen wirkte sich die Debitel-Übernahme noch einmal positiv aus: Der Umsatz belief sich auf 3,65 Milliarden Euro nach 2,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg auf 327,2 (Vorjahr: 172,1) Millionen Euro. Bereinigt um Einmalbelastungen aus dem Konzernumbau und dem Verkauf des DSL-Geschäfts übertraf das EBITDA mit 393 Millionen Euro die Prognose des Unternehmens. (dpa/tc)